Das innovative EcoDuo-Konzept geht in Deutschland in eine einjährige Testphase für den kombinierten Verkehr Straße-Schiene. Diese neuartige Lang-Lkw-Kombination besteht aus einer Zugmaschine und zwei Standard-Sattelaufliegern, die durch ein Dolly verbunden sind. Mit einer Gesamtlänge von 31,70 Metern soll der EcoDuo zwei herkömmliche Lkw ersetzen und mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern.
Projektdetails
TÜV Rheinland spielt eine zentrale Rolle bei diesem Pilotprojekt:
- Das Unternehmen erstellte ein Gutachten zum sicheren Betrieb, das für die Ausnahmegenehmigung durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erforderlich war.
- Experten des TÜV Rheinland werden das Fahrzeugkonzept während der Testphase begleiten, Messtechnik installieren sowie Verbrauchs- und Belastungsdaten erheben und auswerten.
- Ein Abschlussbericht wird die Ergebnisse zusammenfassen und die Alltagstauglichkeit des EcoDuo bewerten.
Ziele und Hintergründe
Das deutsch-spanische Pilotprojekt unter Leitung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) zielt darauf ab, nachzuweisen, dass der EcoDuo einen sicheren Betrieb und Gütertransport mit geringerem CO2-Ausstoß ermöglicht als Standard-Lkw. Im Gegensatz zu bereits zugelassenen Lang-Lkw-Konzepten in Deutschland sind die Standard-Sattelanhänger des EcoDuo mit gängigen "Taschenwaggons" der Bahn kompatibel, was für den kombinierten Verkehr entscheidend ist.
Teststrecke und Ablauf
Während der einjährigen Testphase wird der EcoDuo zwischen dem VW-Werk in Wolfsburg und dem 70 Kilometer entfernten Bahnterminal in Lehrte pendeln. In Lehrte werden die Sattelauflieger auf Waggons verladen und nach Barcelona transportiert, wo sie nach 1.700 Kilometern Schienenfahrt wieder zu einem EcoDuo zusammengestellt werden.
Erwartungen und Ausblick
Der Pilotversuch soll die Chancen und Risiken der EcoDuo-Fahrzeugkombination im Realbetrieb bewerten sowie Einsparpotenziale auf der Straße und im Terminalbetrieb ermitteln. TÜV Rheinland-Experte Thomas Quernheim betont: "Wir wollen zeigen, dass die Anforderungen an den Regelbetrieb ökologisch und ökonomisch vertretbar sind und die Verkehrssicherheit trotzdem gewährleistet ist."