Wien. Österreichs Speditionsbranche drängt die österreichische Bundesregierung, das Projekt Seidenstraße und den Ausbau der Breitspurbahn von der Slowakei bis nach Wien im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft konsequent voranzutreiben. „Derzeit sind auf chinesischer Seite geplante Investitionen in Höhe von 1,3 US-Dollar vorgesehen, denen auf europäischer Seite einander zuwiderlaufende Partikular-Interessen entgegenstehen“, sagt Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik. Daher sollte Österreich die Gunst des zweiten Halbjahres 2018 nutzen, „um Chancen und Risiken der Initiative Chinas unvoreingenommen zu analysieren und umgehend eine klare, gemeinsame Strategie für das Projekt ‚Neue Seidenstraße‘ zu entwickeln“, so Senger-Weiss weiter.
China nicht als Bedrohung sehen
Europa sollte die Entwicklung der neuen Märkte entlang der Seidenstraße als Chance und nicht als Bedrohung für seine Unternehmen und Wirtschaftskraft sehen. Entgegen der landläufigen Meinung handle es sich bei der Seidenstraßen-Initiative um kein fertiges Gesamtkonzept, sondern um eine Initiative, die von China ausgeht und bei der Länder eingeladen sind mitzumachen, betont der Verbandspräsident.
Sich vor China zu fürchten und dieses historisch größte Handelsprojekt der Geschichte zu boykottieren würde Europa nicht schützen, sondern beschädigen, meint Senger-Weiss. Eine jüngst veröffentlichte, umfassende Studie des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche habe erneut den Nutzen der Seidenstraße für Österreich aufgezeigt. (mf)