Wien. Der Schienengüterverkehr in Österreich hat infolge der Corona-Krise mit herben Rückgängen zu kämpfen. Nach Angaben von Statistik Austria ist das Transportaufkommen im zweiten Quartal 2020 insgesamt um ein Fünftel zurückgegangen. Demnach wurden im April, Mai und Juni dieses Jahres 20,9 Millionen Tonnen Güter befördert, das waren 19,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Transportleistung im Inland sank um 21 Prozent auf 4,4 Milliarden Tonnenkilometer. Noch stärker habe es die Tonnagen im grenzüberschreitenden Warenverkehr getroffen, berichtet die Austria Presse Agentur (APA).
Nach Zuwächsen im ersten Quartal verzeichnete der Bahn-Gütertransport von April bis Juni stärkere Einbrüche vor allem im grenzüberschreitenden Empfang (minus 24,5 Prozent auf 5,2 Millionen Tonnen oder minus 5,2 Prozent auf 1,1 Milliarden Tonnenkilometer) und im Transitverkehr (minus 2 Prozent auf 6,2 Millionen Tonnen oder minus 26,2 Prozent auf 1,4 Milliarden Tonnenkilometer).
ÖBB erwarten hunderte Millionen Euro Umsatzverlust
Im gesamten grenzüberschreitenden Schienenverkehr (Empfang und Versand) wurden im zweiten Quartal dieses Jahres 8,8 Millionen Tonnen (-21,4 %) Güter befördert. Deutschland, Slowenien und Italien waren dabei erneut die bedeutendsten Herkunfts- und Zielländer.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben sich laut APA für 2020 bereits auf einige hundert Millionen Euro Umsatzverlust im Gütertransport eingestellt. In Österreich werden rund 30 Prozent der Gesamt-Transportleistung auf der Schiene erbracht. Zwei Drittel finden nach wie vor auf der Straße statt. Die Frachtschifffahrt spielt hierzulande mit etwa 2 Prozent nur eine vergleichsweise geringe Rolle. (ms/sn)