Wien. Die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut sorgt in Österreich weiter für Zündstoff. Die „plumpe Wirtschaftskammer-Propaganda“ gegen eine Ausweitung der Lkw-Maut auf das gesamte österreichische Straßennetz wird vom stellvertretenden Vorsitzenden der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft Vida, Roman Hebenstreit, heftig kritisiert: „Endloswiederholungen machen diese Phrasendrescherei weder besser noch wahrer.“ Auch die „Panikmache“, dass Konsumgüter durch die Maut erheblich teurer würden, sei nicht nachvollziehbar und klar widerlegt. Vielmehr sollte sich die Wirtschaftskammer Österreich als Interessensvertretung der Transportwirtschaft auf die Eindämmung von Lohn- und Sozialdumping auf der Straße sowie vermehrten Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene, Umweltschutz und Kostenwahrheit kümmern, fordert Hebenstreit.
Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr kontert auf die Kritik von Vida mit Gegenkritik: Ihn wundere, dass sich die Gewerkschaft massiv dafür einsetzt, dass den Konsumenten das Geld aus der Brieftasche gezogen wird. „Wenn Hebenstreit eine Preissteigerung von 0,2 Prozent für alle Österreicher gut heißt, widerspricht das nicht nur jeder Gewerkschaftslinie, sondern jeder Vernunft. Wozu haben sich die Arbeitsnehmervertreter dann für eine Entlastung durch die Steuerreform eingesetzt“, stellt Klacska die Frage. Diese würde zu einem Gutteil durch die Kosten der Maut verlorengehen. Wer die Maut befürworte, rede einer Geldbeschaffungsaktion der Länder das Wort, die aufgrund von falschem Einsatz des Budgets entstanden ist, setzt Klacska nach. (mf)