Paris. Das International Transport Forum der OECD sieht in den am Mittwoch veröffentlichten Daten Anzeichen für eine drohende Rezension in Europa. Der internationale Warenverkehr (Exporte und Importe) per Seeverkehr stagniert sowohl für die Staaten des EU-27-Raums als auch in den USA und bleibt unter Vor-Krisen-Niveau (Bezugspunkt Juni 2008). Die Daten berücksichtigt Transporte bis einschließlich März 2012.
Einzige Ausnahme ist Deutschland: Die deutsche Wirtschaft zeigt sich laut OECD weiterhin robust und die Transportvolumina im Seeverkehr liegen sogar um 12 Prozent über Vor-Krisen-Niveau.
Bei der Luftfracht ist das Bild etwas anders. Für die EU hält der Rückgang bei den Luftfrachtvolumina weiterhin an und die Mengen bleiben um 4 Prozent unter Vor-Krisen-Niveau. In den USA hat sich die Luftfracht erholt und liegt derzeit bei 1 Prozent über Vor-Krisen-Niveau.
Die Daten spiegelten besonders die schwache Nachfrage der Binnenmärkte wider: die Importzahlen liegen im Vergleich zum Niveau von Juni 2008 für die EU-Staaten fast ausnahmslos im Minus – auch hier ist Deutschland die rühmliche Ausnahme.
Wachstumsmotor bleiben die Exporte in die BRIC-Staaten. Bezogen auf die Märkte der BRIC-Staaten stiegen die Exporte per Seeverkehr für die EU auf 52 Prozent und die USA auf 59 Prozent über Vor-Krisen-Niveau (Bezugspunkt Juni 2008). Allerdings sind die Exporte nach Asien, speziell nach China seit Jahresbeginn deutlich gesunken.
Die acht Mal im Jahr veröffentlichte Statistik basiert auf Umfragen der OECD sowie Daten in verfügbaren Datenbanken wir Eurostat, US Census und Japan Customs. (diwi)