Trotz Energiekrise, hoher Inflation und Wirtschaftsabschwung habe man sich im Geschäftsjahr 2023 „wirtschaftlich gut behaupten können“, teilten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) am Freitag, 26. April, mit. „Es ist uns gelungen, trotz der wirtschaftlich herausfordernden Situation ein stabiles Plus zu erarbeiten“, sagte ÖBB CEO Andreas Matthä bei der Vorstellung der ÖBB-Bilanz 2023.
Insgesamt konnte der ÖBB-Konzern im Jahr 2023 ein solides Plus erwirtschaften – das Ergebnis vor Steuern (EBT) beträgt 111,6 Millionen Euro. Es liegt um 42,2 Prozent unter 2022 (193,2 Millionen Euro). Allerdings sei das Ergebnis laut der ÖBB „aufgrund eines Sondereffekts im Jahr 2022 schwer vergleichbar“.
Alle Teilkonzerne erzielten 2023 ein Plus, die ÖBB Rail Cargo Group erreichte ein Plus von 13 Millionen Euro (2022: 7,3 Millionen Euro). Während der Personenverkehr einen Rekordwert bei den Fahrgastzahlen verzeichnen konnte, hat sich der Güterverkehr mit 26,1 Milliarden Nettotonnenkilometer Transportleistung hingegen im rezessiven Industrieumfeld rückläufig (-8,4 Prozent) entwickelt.
Der Schienengüterverkehr war 2023 laut ÖBB von den massiv steigenden Energiepreisen, der industriellen Rezession und der damit zurückgehenden Liefermengen konfrontiert: Trotz dieses herausfordernden Marktumfelds ist der Umsatz bei rund 1,907 Milliarden Euro (2022: 1,943 Mrd.) stabil geblieben. Die Nettotonnenkilometer sind von 28,5 auf 26,1 Milliarden gesunken. Die Betriebsleistung im Netz der ÖBB Infra unterstreicht laut dem Konzern diese Entwicklungen: Die zurückgelegten Zugkilometer sind im Vergleich zum Vorjahr nur um 1,3 Prozent auf 165,9 Millionen (2022: 163,8 Millionen) gestiegen, womit laut dem Unternehmen aber auch hier ein neuer Rekordwert erreicht wurde.
ÖBB CFO Manuela Waldner erklärte zu den Zahlen: „Der Wirtschaftsabschwung und die hohen Strompreise haben den Güterverkehr allerdings belastet. Wir investieren in intermodale Angebote, um die Verlagerung auf die Schiene attraktiver zu machen.“