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ÖBB zieht gefälschte EUR-Paletten aus dem Verkehr

22.09.2023 12:42 Uhr | Lesezeit: 3 min
Lkw mit gefälschten EUR-Paletten aus der Ukraine
Lkw mit gefälschten EUR-Paletten aus der Ukraine
© Foto: ÖBB Rail Cargo Group (RCG)

Markenrechtsverletzungen sind seit vielen Jahren Streitpunkt im Wettbewerb zwischen den Palettenmarken EPAL und EUR im Oval. Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) als Markenrechtsinhaberin der EUR-Palette betont, bei Fake-Paletten schnell zu handeln.

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Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) als Markenrechtsinhaberin der Marke EUR im Oval informiert über die Vernichtung von gefälschten Europaletten aus der Ukraine. Demnach sei dem Zoll in Ruse/Bulgarien ein Lkw mit gefälschten Europaletten aus der Ukraine mit dem Ziel Bulgarien ins Netz gegangen. „Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit dem bulgarischen Zoll und dank eines engagierten Mitarbeiters der ÖBB RCG konnten die im Zolllager eingelagerten Europaletten ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt und zeitnah vernichtet werden“, teilte die RCG am Mittwoch in Wien mit.

Thomas Metlich, Public & Cargo Affairs Manager und Vorsitzender der UIC-Arbeitsgruppe „Fragen der Palettierung“ bei der ÖBB-Holding AG, betont: „Unser Anliegen ist es, im Falle einer Markenrechtsverletzung so schnell und effizient wie möglich zu handeln, um Schaden von der Qualität des offenen Europaletten-Tauschpools abzuwenden.“

EPAL kündigte 2017 die Tauschvereinbarung auf

Markenrechtsverletzungen sind seit vielen Jahren Stein des Anstoßes im Wettbewerb zwischen den Palettenmarken EPAL und EUR im Oval. Die European Pallet Association (EPAL), Lizenzgeberin der gleichnamigen Europaletten, hatte die Tauschvereinbarung für EPAL- und UIC/EUR-Paletten im Jahr 2017 einseitig beendet, unter anderem mit dem Argument, dass viele gefälschte UIC/EUR-Paletten im Umlauf seien.

Die RCG derweil hat im März dieses Jahres mit dem Münchner Logistik-Unternehmen Baumann Paletten einen Kooperationsvertrag zum „Refresh“ der Marke EUR im Oval geschlossen. Head of Marketing bei Baumann Paletten ist seit 2022 Martin Leibrandt, der als damaliger EPAL-CEO selbst den Ausstieg aus der Tauschvereinbarung vorangetrieben hatte. In diesem Frühjahr erklärte Leibrandt im Interview mit der VerkehrsRundschau, dass die insbesondere Mitte der 2010er-Jahre akute Fälschungsproblematik bei UIC/EUR-Paletten „weitestgehend der Vergangenheit“ angehöre.

Die EPAL bezweifelt dies und betonte in einer Stellungnahme zur Zusammenarbeit zwischen RCA und Baumann Paletten: „An der fehlenden Tauschfähigkeit von UIC/EUR-Paletten in dem EPAL-Europalettenpool ändert sich durch die Kooperation (…) nichts.“ Auch an den Gründen, die 2017 zur Beendigung der Tauschvereinbarung geführt haben, habe sich nichts geändert.

Inwiefern die Empfehlung der EPAL an ihre Nutzer, keine EPAL- und EUR-Paletten miteinander zu tauschen, in der Praxis überhaupt umgesetzt wird, ist auch heute nicht mit Sicherheit zu evaluieren. Leibrandt von Baumann Paletten bezweifelt dies jedenfalls: „Es handelte sich bereits 2017 ausschließlich um Empfehlungen, die nach wie vor selbstverständlich individuell verhandel- und festlegbar sind“, betonte er im VR-Interview.

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