Wien. Für den ÖBB-Holding-Chef Christian Kern ist die Finanzierung des Eurotunnels mit privatem Kapital ein Negativ-Beispiel ersten Ranges, wie der Bau von Verkehrsinfrastruktur durch private Investoren gescheitert ist. Überall auf der Welt würden Infrastruktur-Projekte von der öffentlichen Hand finanziert und so auch in Österreich, was Kern für eine gute Lösung hält. Entgegen allen Unkenrufen werden die ÖBB in diesem Jahr ihr ehrgeiziges Ausbauprogramm fortsetzen und so beispielsweise den dritten und letzten Bauabschnitt auf der neuen Koralmbahn zwischen Wien und Klagenfurt wie geplant in Angriff nehmen. „Ohne die Investitionen der Bahn gäbe es in Österreich seit Jahren kein Wirtschaftswachstum mehr, denn von unseren Bauprojekten profitiert die regional verankerte kleine und mittelständische Wirtschaft“, betont der Manager. Wie viel Geld in den Bahnausbau in Österreich bereitgestellt wird, ist eine politische Frage. Kern: „Investments in die Bahninfrastruktur lassen sich niemals unter ausschließlich betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten bewerten.“ (mf)
ÖBB-Chef: „Bahnausbau schafft Wohlstand“
Der ÖBB-Chef Christian Kern bricht eine Lanze für die Infrastrukturfinanzierung durch die öffentliche Hand.