Krogaspe/Rendsburg. Auf der Rader Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal im Verlauf der A7 dürfen Lastwagen von nächster Woche an nur noch mit Tempo 60 fahren und nicht mehr überholen. Auch im Stau gilt ab Montag ein Mindestabstand von 25 Metern. Dies kündigte Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) am Dienstag in Krogaspe bei Neumünster an. „Das dient dazu, die Statik und Sicherheit der Brücke zu erhalten“, sagte Meyer. Ein Gutachten bescheinigt der erst gut 40 Jahren alten Brücke, die im Verkehr von und nach Dänemark eine Schlüsselrolle spielt, nur noch eine Lebensdauer von maximal zwölf Jahren.
Für PKW ändert sich nichts. Mit den Einschränkungen für Lastwagen ab 7,5 Tonnen soll die Brücke, die täglich im Schnitt 40.000 Fahrzeuge aushalten muss, so weit wie möglich geschont werden. 2013 war die Brücke wegen maroder Pfeiler von Ende Juli an dreieinhalb Monate lang für Lastwagen gesperrt worden. Über eine neue Brücke sollen 2026 die ersten Fahrzeuge rollen; ganz fertig wird der geplante Ersatzbau nach bisherigem Stand aber erst 2030/31. Geschätzte Kosten: 200 Millionen Euro. Nach dem jetzt vollzogenen Planungsbeginn werden bis zum Baubeginn neun bis zehn Jahre veranschlagt. Dann soll ab 2026 zunächst eine Richtungsfahrbahn zur Verfügung stehen. Um diese Termine einzuhalten, darf nicht viel dazwischenkommen.
Zunächst nur eine Ersatzbrücke für die Straße
Die Angaben beziehen sich auf eine reine Straßenbrücke. Das Land hätte am liebsten einen kombinierten Tunnel für Straße und Schiene, weil die Rendsburger Eisenbahnbrücke auch schon über 100 Jahre alt ist und ebenfalls nicht mehr unbegrenzt halten wird; möglicherweise aber durchaus noch 40 bis 50 Jahre. Der Bund will nach bisherigem Stand aus Kostengründen zunächst aber nur eine Ersatzbrücke für die Straße bauen. Diese soll voraussichtlich möglichst nahe an der alten errichtet werden, so dass Umweltuntersuchungen möglicherweise geringer ausfallen könnten als bei anderen Neubauprojekten.
Meyer machte am Dienstag deutlich, dass er den Plan für einen kombinierten Bau für Straße und Schiene noch nicht aufgegeben habe. Noch im September wolle er in Gesprächen mit dem Bund nach der besten Lösung suchen. Die Planung für einen Ersatz der Rader Hochbrücke und die Linienführung würden so angelegt, dass zumindest für eine spätere Eisenbahn-Querung im Korridor der Rader Brücke die Tür nicht endgültig zugeschlagen wird. Mit dem neuen Statik-Gutachten ist auch klar, dass Schwerlaster über 84 Tonnen - wie jetzt auch schon - nie mehr über die jetzige Rader Hochbrücke fahren dürfen. Das gilt zum Beispiel für Windkraftanlagen.
Ab 44 Tonnen müssen Genehmigungen eingeholt werden. Über die Situation entlang der A7 sprach Meyer am Dienstag auch mit seinem Hamburger Kollegen Frank Horch (parteilos) und mit dem dänischen Verkehrsminister Magnus Heunicke. Bei einer Kabinettssitzung machte Heunicke deutlich, wie wichtig für sein Land eine gut funktionierende Verkehrsverbindung über die A7 ist. (dpa)