Nur Fliegen ist schöner: Der T1 diente als ...

Nur Fliegen ist schöner: Der T1 diente als Passagiershuttle. Erster Einsatz in renovierter Form: 50 Jahre Wiederaufnahme des Lufthansa-Flugbetriebs im Jahr 2005 Mit 60 Jahren fängt das Leben an Um für das „60-Jahre-Bulli-Treffen“ im Oktober zu werben, entsandte VW Nutzfahrzeuge zwei T1 auf Rallye „2000 km durch Deutschland“. Die Bullis stahlen manchem Edel-Oldtimer die Schau. Die VR durfte eine Etappe lang Blicke fangen. Die Szene war bezeichnend: „Vergiss den Ferrari, da kommt ein VW Bus“, rief eine Frau, die mit zahlreichen anderen Passanten Spalier stand für die Oldie-Karavane der „2000-km-durch-Deutschland“. Völlig aus dem Häuschen entriss sie dem Begleiter, der glänzenden Auges einen raren Daytona ins Visier nahm, die Kamera und zielte auf den kugeligen Kult-Van, lackiert im Lufthansa-Look der 50er-Jahre: „Uiiii, ist der süß.“ Es war, als wäre der „Bulli“ nie wirklich weggewesen, als hätte nicht 1967 die Produktion nach 1,8 Millionen Exemplaren geendet. Zumindest in den Köpfen ist der Namensgeber einer ganzen Klasse präsent wie kaum ein anderes deutsches Automobil – vielleicht vom Käfer abgesehen. Doch wenn man so will, ist ja der VW Bus ein Transporter-gewordener Käfer. Die technische Verwandtschaft war gerade bei der Generation 1 groß. Das Vehikel, das die VW-Werker vor 60 Jahren auf ihrem Gelände benutzten, war nichts anderes als ein Kasten-Käfer: 25-PS-Boxer im Heck, Käfer-Achsen, Kabine, Pritsche. Es fiel dem niederländischen VW-Importeur Ben Pon ins Auge und veranlasste ihn zur legendären Skizze. Einem weiteren technischen Verwandten begegnete unser blau-gelber Lufthansa-Express: Die Serpentinen hinauf zur Augustusburg bei Chemnitz lieferte sich der ’65er-T1 schnaufend ein Rennen unter Rundlingen – mit einem ’64er Porsche 356. Nicht nur das Schnaufen und beim Ausdrehen trommelnde Staccato der Motoren war ähnlich – sogar das „möp, möp“ der Hupe ergab puren Gleichklang. Gut, dass der T1 vom Automuseum Volkswagen bis in die Bestandteile des zunehmend kräftigen 1500er-Boxer neu aufgebaut worden war.Freilich, am Ende muss der mit fast gefühlfreier Lenkung eher behäbige T1 die Waffen strecken gegen den flinken Sportler. Man hupt zum Abschied freundlich „Servus“ und widmet sich wieder der Entdeckung der Langsamkeit: Lounge-mäßiges, gurtfreies Lümmeln auf der Ledersitzbank, zärtliches Dirigieren am dürren Bakelit-Lenkrad, prächtiger Panorama-Blick, bei 90 km/h das Gefühl zu fliegen, 8,5 l/100 km Verbrauch – Fahrer-Herz, was willst Du mehr. Hm, besitzen vielleicht ... ❙❚■ Johannes Reichel 60-Jahre-VW-Bulli-Treffen in Hannover Bis zu 3000 Teilnehmer, teils aus USA und Brasilien, erwartet VW Nutzfahrzeuge beim Jubiläumstreff vom 5. bis 7. Oktober auf dem Messegelände der Niedersachsen-Metropole. Teilnahme, auch mit T2 bis T5, auf www.vwn.de. Infos auf www.bulli.de „2000 km durch Deutschland“ folgt der historischen Rund-Route und versteht sich als Oldtimer-Zuverlässigkeits-Fahrt. Die T1 bestanden mit Bravour. Oben: Gegenüberstellung mit dem T5 – Ergonomie nach wie vor top. Unten: T1 an der ehemals innerdeutschen Grenze Vogtland, Empfang in Weilburg Volks- und Regenten-Wagen traut vereint: T1 neben ‘64er Rolls Royce Silver Cloud III