Mainz. Der Nürburgring in Rheinland-Pfalz steht vor der Insolvenz. Dies teilte Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) am Mittwoch in Mainz mit. Beck bat die staatliche Besitzgesellschaft Nürburgring GmbH, von sich aus ein Insolvenzverfahren einzuleiten. Er rechnet für Montag oder Dienstag mit dem Beginn des Verfahrens. Der Regierungschef übte scharfe Kritik an Brüssel, weil die Kommission eine vom Land beantragte Rettungsbeihilfe in Höhe von 524 Millionen Euro nicht genehmigt hatte. Damit sollte die Zahlungsfähigkeit der Besitzergesellschaft für die kommenden sechs Monate gesichert werden.
Bereits im Februar hatte die Nürburgring GmbH den Betriebspachtvertrag mit dem Pächter, der Nürburgring Automotive GmbH, wegen nicht vertragsgerecht geleisteter Pachtzahlungen gekündigt. Das Ausbleiben der Pacht sei einer der Gründe für den Liquiditätsengpass der Gesellschaft, teilte das Land am Mittwoch mit.
Ungeklärt ist die Zukunft von Großveranstaltungen am Nürburgring. Der ADAC Mittelrhein, Veranstalter des Truck-Grand-Prix, erklärte über den Rechtsanwalt Henning Meyersrenken, dass man vom Land erwarte, innerhalb der nächsten zwei Wochen Klarheit zu schaffen: „Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie sich mit uns in Verbindung setzt und Klarheit darüber schafft, wie es weiter geht“, sagte Meyersrenken gegenüber der VerkehrsRundschau. „Wir brauchen eine Bestätigung der Termine für 2013 und belastbare Verträge für die Veranstaltung.“ Die Zeit drängt. Die Internationale Rennveranstaltung muss bis spätestens 31. Juli beim Automobil-Weltverband FIA angemeldet werden. Der ADAC habe als Veranstalter grundsätzlich ein großes Interesse daran, das Rennen fortzuführen. „Die Veranstaltung hat eine wichtige Rolle für die Region, auch im Hinblick auf Arbeitsplätze“, sagte ein ADAC Sprecher. (diwi)