Kiel/Brunsbüttel. Der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals soll 60 Millionen Euro teurer werden und noch einmal zwei Jahre länger als zuletzt geplant dauern. Dies habe das Bundesverkehrsministerium bestätigt, hieß es übereinstimmend in Medienberichten in Schleswig-Holstein vom Wochenende. Demnach soll die neue Schleuse in Brunsbüttel nunmehr 360 Millionen statt 300 Millionen Euro kosten – immerhin 20 Prozent mehr. Zudem soll das wichtige Wasserstraßen-Bauwerk erst 2020 und nicht wie zuletzt angekündigt 2018 fertig werden. Baubeginn soll im nächsten Jahr sein.
Ursprünglich hätte die fünfte Brunsbütteler Schleuse sogar schon 2014 fertig sein sollen. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) kritisierte die Verzögerung: „Ich sage noch einmal sehr deutlich: Das wichtigste Wasserstraßenprojekt in Deutschland ist der Nord-Ostsee-Kanal. Und da muss auch ein bayrischer Verkehrsminister sehen, dass das Geld hierher gehört nach Schleswig-Holstein“, sagte Meyer auf NDR 1 Welle Nord. Der Minister hatte den Bund bereits aufgefordert, für die Wasserstraße pro Jahr ein Prozent des Bundes-Verkehrsetats bereitzustellen.
Der Kanal hat im vorigen Jahr sein Rekordergebnis von 2008 nur knapp verfehlt. Fast 35.000 Schiffe mit einer Ladung von 104 Millionen Tonnen passierten 2012 die Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel. Damit nahm die Zahl der Schiffe zum Vorjahr um vier Prozent zu, bei der Ladung wurde sogar eine Steigerung um sechs Prozent verbucht. (dpa/bw)
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