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Niedersächsische Seehäfen schlagen 2020 neun Prozent weniger um

23.02.2021 16:00 Uhr
Wilhelmshaven
In Wilhelmshaven gab es 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 33,8 Prozent beim Container-Umschlag
© Foto: ZB/euroluftbild/picture-alliance

Der Rückgang folge auf ein sehr starkes Jahr 2019. Im laufenden Jahr will das Land trotz der Belastungen des Haushalts durch die Corona-Pandemie mehrere Millionen Euro für seine Häfen ausgeben.

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++ Aktualisiert am 23. Februar 2021 um 17.09 Uhr mit zusätzlichen Informationen zu den Seehäfen ++

Oldenburg. Die Seehäfen in Niedersachsen sind mit neun Prozent weniger Umschlag glimpflich durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Insgesamt wurden 48,66 Millionen Tonnen über die Häfen des Landes transportiert, wie Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Dienstag in Hannover sagte. „Es war ein schwieriges Jahr. Es hat sich aber gezeigt, dass wir leistungsfähig sind.“ Die Pandemie habe aufgezeigt, wie anfällig die weltweiten Lieferketten seien.

„Inzwischen können wir allerdings vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken“, sagte der Minister. Die Industrie verzeichne wieder mehr Aufträge, die Nachfrage nach deutschen Produkten wachse. Der Rückgang folge außerdem auf ein sehr starkes Jahr 2019 mit einem Umschlag von 53,5 Millionen Tonnen, sagte Althusmann zur Einordnung.

Angesichts der Umstände sei das Ergebnis „noch relativ stabil“, sagte auch der Geschäftsführer der landeseigenen Marketing-Gesellschaft Seaports of Niedersachsen, André Heim. Das Sorgenkind unter den neun niedersächsischen Seehäfen wurde von der coronabedingten Krise im Außenhandel aber voll getroffen. Am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven wurden nur 423.000 Standardcontainer umgeschlagen. Das war ein Rückgang von 33,8 Prozent im Vergleich zum 2019, wie Heim sagte. Die Reedereien hätten einige regelmäßige Anläufe an dem neuen Terminal gestrichen. Es habe auch fast keine ungeplanten Anläufe gegeben, während es 2019 noch etwa 100 waren.

Anders als Hamburg oder Bremerhaven ist der Containerterminal in Wilhelmshaven unabhängig vom Wasserstand erreichbar. Der Umschlag bleibt aber seit der Eröffnung 2012 hinter den Erwartungen zurück.

Konkurrenz zu Rotterdam und Antwerpen: Vertiefung von Elbe und Weser

Um die Zukunft der deutschen Häfen auch in Konkurrenz zu Rotterdam und Antwerpen zu sichern, sei die Vertiefung von Elbe und Weser notwendig, sagte Althusmann. Der Ausbau von Außenweser und Unterweser sollte dabei gleichzeitig in Angriff genommen werden, forderte er.

Das sieht die rot-grün-rote Landesregierung in Bremen anders. Sie trägt eine mögliche Vertiefung der Außenweser von der Nordsee bis Bremerhaven mit, auch wenn Grüne und Linke Vorbehalte haben. Für die Unterweser von Bremerhaven nach Brake hat die Koalition dagegen festgelegt, dass ein Ausbau nicht weiter verfolgt werden soll.

Niedersachsen betreibt die Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven. Dazu kommen kleinere Häfen wie Norden, die zur Versorgung der Inseln dienen. Althusmann sagte, das Land werde auch in diesem Jahr 40 Millionen Euro für Betrieb, Sanierung oder Neubauten in den Häfen geben.

Ein Großprojekt sei die Sanierung der Großen Seeschleuse in Emden, ab 2022 sagte Holger Banik, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Niedersachsen Ports. Sie werde etwa 70 Millionen Euro kosten. In den niedersächsischen Häfen arbeiten seinen Angaben nach 45.350 Menschen. (dpa/ja)

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