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Neugründung: Luftfahrt-Initiative für Biokraftstoffe

09.06.2011 17:23 Uhr
Neugründung: Luftfahrt-Initiative für Biokraftstoffe
V.l.: Joachim Humbold (Air Berlin), Peter Ramsauer (Bundesverkehrsminister) und Christoph Franz (Lufthansa) bei der Gründungsfeier
© Foto: Aireg

CO2 Emissionen sollen halbiert werden / Ramsauer begrüßt den Zusammenschluss der Branche

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Berlin. Führende deutsche Forschungseinrichtungen, Unternehmen aus der Luftfahrtbranche und Bioenergieproduzenten haben die „Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany" (Luftfahrtinitiative für erneuerbare Energien/ kurz: Aireg) gegründet. Das teilte der Verein am Donnerstag in Berlin mit. Der Zusammenschluss von 20 Unternehmen und Organisationen aus Deutschland will sich nach eigenen Angaben der Nachhaltigkeit verpflichten. Ziel sei es, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 2005 zu halbieren und ab 2020 ein CO2-neutrales Wachstum zu erreichen.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sagte bei der Gründungsfeier: „Auch der Verkehr muss seinen Teil leisten, unsere Klimaschutzziele zu erreichen." Dazu zähle auch die Luftverkehrsbranche. Sie habe diese Herausforderung angenommen und Maßnahmen ergriffen, um Treibhausgase zu reduzieren. Biokraftstoffe könnten neben der Entwicklung effizienter Flugzeuge und Triebwerke einen Beitrag dazu leisten. Er begrüße das Engagement der neuen Initiative, regenerative Kraftstoffe zu erforschen und einzusetzen und damit den Luftverkehr in Deutschland nachhaltig zu stärken.

Nach Angaben von Aireg ist die heutige Flotte um rund 70 Prozent energieeffizienter als noch vor 40 Jahren. Um eine weitere Verbesserung zu erzielen, müssten auch regenerative Energien eingesetzt werden. Eine vielversprechende Übergangslösung sieht Aireg in sogenannten Drop-in-fähigen Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, die gleiche oder bessere Eigenschaften als fossiles Jet-A1 Kerosin aufweisen und nahtlos in der bestehenden Luftfahrzeugflotte eingesetzt werden können. Da diese Treibstoffe bislang nur in geringen Mengen zur Verfügung stünden, müsse deren Produktion eine wesentliche Aufgabe für Industrie und Forschung sein. Aireg fordert, dass die Produktion von Biokraftstoffen auf pflanzlicher Basis nicht in Konkurrenz zur Herstellung von Nahrungsmitteln steht. Als Beispiel nennt der Verein die Jatropha-Nuss sowie Mikroalgen. Energiepflanzen dieser Art bieten nach Ansicht von Aireg die Möglichkeit, Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu vermeiden.

Klaus Nittinger, Präsident von Aireg, erklärte, eine Ausweitung der Initiative auf eine europäische Ebene sei jederzeit denkbar. Die Gründungsmitglieder von Aireg sind: Air Berlin, Bauhaus Luftfahrt, Booz, Condor Flugdienst, das Deutsche Biomasseforschungszentrum, die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, Deutsche Lufthansa, Deutsche Post, das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), Flughafen München, das Forschungszentrum Jülich, ISCC System, Jatro Solutions, die Leuphana Universität Lüneburg, MTU Aero Engines, Rolls-Royce Deutschland, die Technische Universität Hamburg-Harburg, TUI Fly und Verbio Vereinigte Bio Energie. (nck)

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