Wilhelmshaven. Ein neues Vermarktungskonzept soll dem Jade-Weser-Port (JWP) auf die Beine helfen. Die Umschlagmengen im Tiefwasserhafen hinken knapp ein Jahr nach seiner Eröffnung immer noch weit hinter den Erwartungen zurück. Olaf Lies, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, hat am Montag in Wilhelmshaven ein neues Vermarktungskonzept für den Jade-Weser-Port präsentiert. Andreas Bullwinkel – bisher Geschäftsführer der Ports of Niedersachsen – soll die Rolle als „Chef-Vermarkter“ übernehmen. „Wir hoffen und erwarten, dass das Projekt Jade-Weser-Port nach den bisherigen Anlaufschwierigkeiten jetzt genug Wasser unter den Kiel bekommt und Fahrt aufnimmt“, erklärte Lies. Bullwinkel versprach im Beisein auch des Bremer Hafensenators Martin Günthner, sich mit „vollem Einsatz“ seiner neuen Aufgabe widmen zu wollen.
Mit der Eröffnung des JWP im Jahr 2012 waren große Erwartungen verknüpft. Die jetzige Situation ist ernüchternd: Die Auslastung des Hafens mit zurzeit lediglich zwei Containerlinien liegt weit hinter den Erwartungen. Auch die Vermarktung der freien Flächen im Hafen verläuft sehr schleppend.
Gezielt Verlader ansprechen
Die Vermarktung des JWP müsse daher jetzt konsequent auf das Generieren von Ladung für den Umschlag ausgerichtet werden, sagte Minister Lies: „Die Präsentation des Hafens auf Messen reicht in dieser Situation nicht aus. Wir brauchen eine Individualansprache, oder, anders gesagt: Wir müssen weltweit bei möglichen Kunden Klinken putzen.“
Das Marketing der JadeWeserPort-Gesellschaften war bisher beschränkt auf Messen und Roadshows sowie die Grundstücksvermarktung. Die bisherige JadeWeserPort Logistics Zone erhält - unter neuem Namen - den Auftrag, gezielt Individualkunden anzusprechen, um zusätzliche Ladungsvolumina für den Hafen zu generieren.
Schwerpunkte der Arbeit der neuen Vermarktungsgesellschaft „Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing“ sei die Ansprache von Produktionsunternehmen der Bereiche Investitionsgüter-, Automobil-, Chemie-, Pharmaindustrie sowie Maschinenbau. Desweiteren sollen Großhandelsunternehmen, Linienreedereien, Logistikunternehmen und Transporteure angesprochen werden. Außerdem soll die Vermarktungsgesellschaft gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen neue Güterverkehrskonzepte erstellen. (diwi)