Hamburg. Die Hamburg Port Authority (HPA) will zum Jahreswechsel ein neues Entgeltsystem für die Hafenbahn einführen. Nachdem der HPA-Aufsichtsrat vergangenen Mittwoch die Pläne billigte stellte HPA-Geschäftsführer Hans P. Dücker das neue Tarifsystem den Kunden erstmals vor. „Wir wollen eine Leistungskomponente einbauen und damit die Wagenstandstandzeiten reduzieren“, erklärte Dücker der VerkehrsRundschau die grundlegende Änderung. Angesichts der bis 2015 erwarteten Verdreifachung der Transportmenge müssten die Züge „schlanker, länger und vor allem effizienter“ werden, betonte Dücker. Die bislang geltende Pauschale von gut 25 Euro je Zugein- und –ausfahrt sowie 75 Euro für die Bereitstellung des Kommunikationssystems Habis soll zum Jahresende auslaufen. Künftig soll neben einer geringeren Grundpauschale von 80 Euro, die Nutzung der Gleisanlangen je Waggon nach Zeit abgerechnet werden. Während die HPA für 2008 mit stabilen Einnahmen rechnet, plant die Hafenbahn für 2009 einen kräftigen Aufschlag von durchschnittlich 20 bis 30 Prozent. Ziel sei es, künftig die bei der Hafenbahn anfallenden Betriebskosten von rund 15 Millionen Euro im Jahr zu refinanzieren. Heinz-Walter Fuchs, Leiter der Hafenbahn, verwies auf ein Hauptproblem bei der Nutzung der Hafeninfrastruktur: „Wir werden als kostenloser Parkplatz und Zwischenlager missbraucht. Nur Rumstehen kostet bei uns nichts.“ Fuchs verspricht sich von dem neuen Tarifsystem eine Erhöhung des Durchsatzes auf den vorhandenen Gleisanlagen und eine gerechtere Kostenanlastung. Dies sei angesichts begrenzter Ressourcen und des erwarteten Booms beim Schienengüterverkehr dringend erforderlich. Die HPA hat ihre Tarifpläne bereits bei der zuständigen Bundesnetzagentur eingereicht. Innerhalb der nächsten Wochen will die Hafenbahn ihren Kunden Gelegenheit zur Stellungnahme geben. (sb)
Neues Tarifsystem für Hamburger Hafenbahn
Leistung statt Pauschale: Hamburgs Hafengesellschaft plant eine zeitabhängige Abrechnung für die Nutzung des Hafenbahnnetzes