Berlin. Die Zahl der Förderanträge zur Beschaffung von mit Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas = LNG) betriebenen Lkw hat im November 2020 mit 4000 Anträgen einen neuen Höchststand erreicht. Diese Bilanz zieht die LNG-Taskforce, eine Initiative, die von der Deutschen Energie-Agentur (Dena) und dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) vorangetrieben wird, anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens. Zudem habe auch die Zahl der Tankstellen deutlich zugenommen: War Flüssigerdgas im April 2019 an nur vier öffentlichen Tankstellen verfügbar, seien inzwischen 37 LNG-Tankstellen deutschlandweit in Betrieb – laut Dena und DVGW ein fast flächendeckendes Netz. Weitere 60 Tankstellen befinden sich demnach in der Planung.
In den zurückliegenden Jahren wurden laut Dena und DVGW mit der Mautbefreiung für LNG-betriebene Lkw, dem reduzierten Energiesteuersatz und mit dem Anschaffungszuschuss wichtige Etappensiege erzielt. Dazu zähle beispielsweise der Dialog mit der Politik, auf Grundlage dessen die Rahmenbedingungen für den Hochlauf von Flüssigerdgas kontinuierlich verbessert werden konnten. Aus Sicht beider Partner bleibe dennoch viel zu tun: Für die weitere LNG-Marktentwicklung sei entscheidend, dass der ordnungspolitische Rahmen das CO2-Reduktionspotenzial von LNG und insbesondere von Bio-LNG bei der Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor angemessen berücksichtigt.
Staat will Gas-Lkw ab 2021 nicht mehr fördern
Laut Etatentwurf für den Bundeshaushalt 2021 will der Staat die Anschaffung von Lkw mit Erdgasantrieb – sowohl CNG als auch LNG – ab 2021 nicht mehr bezuschussen. Das soll eine Doppelförderung vermeiden. Diese Fahrzeuge seien schließlich weiterhin bis 2027 steuerbegünstigt und fahren vorerst mautfrei, sofern die EU-Kommission kein anderslautendes Machtwort spricht. Im Programm „Zuschüsse zur Förderung energieeffizienter und/oder CO2-armer Nutzfahrzeuge“ (EEN) stehen nach dem Beschluss der Haushälter weiterhin zehn Millionen Euro zur Verfügung. Mehr dazu lesen Sie in der Meldung zum Etatentwurf für den Bundeshaushalt 2021. (ja)