Bern. Die bislang zum Einsatz kommende Technologie im Kombinierten Verkehr (KV) ist den neuen am Markt angebotenen Systemen wirtschaftlich überlegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Kombiconsult, eine Tochter der Kombiverkehr.
Im Auftrag des Verbands der europäischen Kombi-Operateure (UIRR) hat Kombiconsult die Systemkosten der Lösungsansätze Cargobeamer, Modalohr Horizontal, Modalohr UIC sowie des unbegleiteten KV mit Taschenwagen berechnet und bewertet, mit welcher Technologie das verfassungsmäßig verankerte Verlagerungsziel in der Schweiz am wirtschaftlichsten zu erreichen wäre. Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Transit-LKW bis 2018 auf maximal 650.000 LKW-Fahrten pro Jahr zu begrenzen. Für dieses Jahr wird laut Studie mit 1,5 Millionen LKW-Fahrten gerechnet.
Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, ist es nach Aussage der Experten unumgänglich, Sattelanhänger mit einer Gesamthöhe von vier Metern im KV zu transportieren, weil diese Behältnisse mit Abstand am häufigsten im unbegleiteten KV eingesetzt werden (über 70 Prozent im Alpentransit durch die Schweiz, so die Studie). Weder das System Cargobeamer noch Modalohr Horizontal können jedoch laut Studie solche Auflieger transportieren, so dass nur noch zwei Varianten in Frage kommen.
Zum einen das System Modalohr UIC: Hier sind zwar keine infrastrukturellen Anpassungen notwendig, aber im Vergleich zum herkömmlichen KV ist diese Variante dennoch um 67 Millionen Euro por Jahr teurer als der unbegleitete KV. Auf zwölf Jahre hochgerechnet ergäbe das Mehrkosten in Höhe von über 800 Millionen Euro. Damit, so die Autoren, könnte man die Investition in den 4-Meter-Korridor auf der Gotthard-Strecke in Höhe von 783 Millionen Euro komplett finanzieren. Der bisherige KV mit bislang 3,80 Meter Profilhöhe und nach dem Ausbau künftig 4,00 Meter wäre demnach die zweite Alternative.
„Das Gesamtergebnis der Studie belegt, dass der Einsatz und der Ausbau des auf langjährigen Standards beruhenden KV-Ist-Systems im Vergleich zu einer neuen, teilweise noch zu entwickelnden Modalohr-UIC-Technologie die deutlich wirtschaftlichere Option für die Schweizer Verlagerungspolitik darstellt“, lautet das abschließende Urteil der Autoren der Studie. (cd)