Hamburg. Die neuen Groß-Containerschiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu 18.000 Containern sollen deutlich effizienter und umweltfreundlicher werden als ihre Vorläufer. Der Brennstoffverbrauch für den Transport eines Containers könne sich unter optimierten Bedingungen um ein Drittel verringern, ergaben Berechnungen des technischen Dienstleistungsunternehmens Germanischer Lloyd (GL), die am Montag in Hamburg bekanntgemacht wurden. Dazu müssten Ladung, Geschwindigkeit, Schiffs- und Motordesign präzise aufeinander abgestimmt sein.
Die Schiffe fahren tendenziell langsamer als früher, weil die Treibstoffkosten wegen der hohen Ölpreise stärker zu Buche schlagen als in früheren Zeiten. Künftig werde nicht nur schwefelarmes Öl eine größere Rolle spielen. Erste kleinere Schiffe mit einem Flüssiggas-Antrieb (LNG) sind bereits im Einsatz und der GL forscht am Einsatz von Brennstoffzellen zum Schiffsantrieb.
Der GL ist weltweit führend in der Klassifikation und technischen Betreuung von Containerschiffen. Seit der Übernahme durch den Hamburger Milliardär Günter Herz vor knapp fünf Jahren hat sich das Unternehmen stark gewandelt und kleinere Prüfgesellschaften im Ausland gekauft. Heute erreicht der GL einen Umsatz von 741 Millionen Euro, das ist gut doppelt so viel wie 2006. Davon entfallen allein 320 Millionen Euro auf das Geschäft mit der Öl- und Gasförderindustrie sowie weitere 100 Millionen Euro auf erneuerbare Energien.
Auf den Weltmeeren fahren mehr als 7200 Schiffe mit einer Tonnage von 100 Millionen BRZ mit der GL-Klasse. Mit einem Marktanteil von knapp zehn Prozent liegt der GL weltweit auf Platz fünf und beschäftigt rund 6900 Mitarbeiter. „Wir erwarten, dass unser Wachstum anhält", sagte Torsten Schramm. Wegen der großen Schiffe in den Verkehren zwischen den Kontinenten seien auch mehr kleinere Schiffe erforderlich, die regional die Container weiterverteilen, zum Beispiel im Ostseeraum. (dpa)