München. Nirgendwo in Deutschland stehen Autofahrer so lange im Stau wie in der bayerischen Landeshauptstadt. 49 Stunden waren es laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Verkehrsdatenanbieters Inrix im vergangenen Jahr. Damit ist München deutsche Stau-Hauptstadt vor Heilbronn, Köln und Stuttgart mit jeweils 46 Stunden. Es ist nach Angaben eines Firmensprechers das erste Mal, dass München an der Spitze dieser Statistik steht. In den vergangenen Jahren hatten sich Stuttgart und Köln als Träger des zweifelhaften Titels abgewechselt.
2016 lag Stuttgart noch mit 73 Stunden vor Karlsruhe und München. Dass in diesem Jahr andere Zahlen und Platzierungen herausgekommen sind, führt Inrix auf eine neue Methodik bei der Erhebung zurück. Die Zahlen aus den vergangenen Jahren seien zwar nicht falsch, sagte ein Sprecher. Inzwischen seien aber bessere Messinstrumente verfügbar. Inrix hat nach eigenen Angaben Daten aus 300 Millionen unterschiedlichen Quellen ausgewertet.
Europaweit auf Platz neun
Deutschlands staureichste Straße war der Streckenabschnitt auf der A3 zwischen der Ausfahrt Dreieck Köln-Heumar in Richtung Norden bis zur A1, wo Fahrer letztes Jahr zu Stoßzeiten 37 Stunden im Stau verbrachten - also etwa eine Arbeitswoche. Harmlos muten diese Stauzeiten jedoch im Vergleich zum europäischen Ausland an. Von insgesamt 628 analysierten europäischen Städten liegt Moskau an oberster Stelle nach Stauzeiten, Autofahrer verbrachten dort zu den Stoßzeiten im letzten Jahr 91 Stunden im Stau.
London (73 Stunden) folgt als Nummer zwei in der Liste, dahinter Paris (65 Stunden), Istanbul (59 Stunden) und Krasnodar in Russland, mit 56 Stunden auf Platz fünf in Europa. Als erste deutsche Stadt erscheint München auf Platz neun, außerdem sind noch Köln, Stuttgart, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Hannover und das Ruhrgebiet unter den europäischen Top 25. Auf globaler Ebene nimmt Los Angeles den ersten Platz der staureichsten Städte ein, Dort verbrachten Fahrer 2016 zu Stoßzeiten durchschnittlich 104 Stunden im Stau. (dpa/sno)