Mit W. Hinterberger

Mit W. HinterbergerunterwegsWolfgang Hinterberger, Chef der TKB-Spedition, ist ein viel beschäftigter Mann. Trotzdem nahm er sich einige Stunden Zeit, um mit der VerkehrsRundschau gemeinsam die Messe transport logistic in München zu besuchen. Ein Besuch, der interessante Einblicke in sein Unternehmen gab.Am Ende wollte Wolfgang Hinterberger, geschäftsführender Gesellschafter der TKB-Spedition und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer Spediteure (LBS), nur noch eines: sich hinsetzen und den erfrischenden Cocktail „Frozen Latte“ am Stand der VerkehrsRundschau trinken.Heiß war es auf dem gemeinsamen Rundgang auf der transport logistic gewesen. Drückend heiß. Offenbar kapitulierte die Klimaanlage der Messe schließlich doch vor den gigantischen Besucherströmen. Hinterberger schien das nicht zu kümmern, ohne sich nur eine Minute Pause zu gönnen, arbeitete sich der Unternehmer, der sich mit seiner Spedition in Kelheim an der Donau neben Gefahrgutlogistik insbesondere auf Binnenschifffahrt und -umschlag sowie auf Hafenlogistik spezialisiert hat, durch seinen Terminkalender, den er sich für die Messetour mit der VerkehrsRundschau vorgenommen hatte. Stets mit dem Ziel vor Augen, seine Zusammenarbeit mit Verkehrsträger Binnenschiff weiter auszubauen. Ob für Salze, Erze, Holz oder anderes Massengut – für alles das nutzt der Spediteur seit Jahrzehnten das Binnenschiff auf Rhein, Main und Donau: Von den ARA-Häfen nach Kelheim und von dort aus 2411 Kilometer nach Sulina, dem Mündungshafen der Donau am Schwarzen Meer und natürlich in die Gegenrichtung. „Unberechenbar und teuer“Umso mehr bedauert er, „dass das Binnenschiff nach wie vor so stiefmütterlich behandelt wird“. Angesichts des zunehmenden Verkehrsengpasses „ist es ein Muss“, fordert der Spediteur, „die unterschiedlichen Stärken der Verkehrsträger zu nutzen“. Vor allem regt den Niederbayern das „Nadelöhr auf der Donau“ zwischen Straubing und Vilshofen auf. „Verladen wir Ware in Rotterdam“, nennt er ein Beispiel, „wissen wir nie, ob wir ohne Behinderung über diese neuralgische Strecke kommen oder nicht doch warten oder umladen müssen.“ Das mache die Logistik „unberechenbar und teuer“, schimpft er. Die Politik müsse endlich den Donauausbau voran-treiben. Hinterberger will nicht zuletzt deshalb seinen Messebesuch „zum Binnenschifffahrts-Trip nutzen. Sagt‘s, und schon eilt er los – mit dem Fotografen im Schlepptau – zunächst zum Gemeinschaftsstand der Bayern-Häfen. Großer GesprächsbedarfDort trifft Hinterberger seinen langjährigen Geschäftspartner Frank Mützel, Sprecher der Geschäftsführung der Würzburger Reederei Väth. Gemeinsam mit der SZG, Nürnberg, wollen sie auf der 60-Jahr-Feier des LBS im Nürnberger Hafen den Warennumschlag auf einem Binnenschiff demonstrieren, das Väth zur Verfügung stellen will. „Geht das klar?“, fragt Hinterberger. Mützel nickt. Die Sache mit dem Binnenschiff klappt Der Spediteur atmet auf und wechselt zu den anstehenden Veränderungen in der Gesellschafterstruktur der Reederei, an der auch die TKB Spedition 26 Prozent hält. Hinterberger und Mützel sind sich aber einig: Selbst nach dem Verkauf wird sich an der weiteren Zusammenarbeit nichts ändern. Hinterberger drängt weiter, verabschiedet sich und hastet zum Gemeinschaftsstand des Duisport-Hafens. Auch mit Stephan Schmidt, Managing Director der EWT, muss er über die künftige Väth-Gesellschafterstruktur sprechen. Schmidts Gesprächsbedarf ist groß. Als Hinterberger Gerüchte ausräumt, scheint das den Reeder sichtlich zu freuen. Denn auch er will die gute Zusammenarbeit mit der TKB Spedition fortsetzen. EWT wird also weiterhin die Logistikkette für Großkunden organisieren: ab der Ägäis über Rotterdam nach Straubing, wo Hinterberger mit der Hafenlogistik Straubing GmbH, dem Joint-Venture von TKB, Väth und Zweckstätter, den Warenumschlag und Lagerei realisiert.Plötzlich taucht auf dem Duisport-Stand Heiner Rogge auf, Geschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV). Ungeplant und völlig überraschend. Hinterberger lacht – Rogge und er kennen sich seit Jahren. „Werden Sie zur 60-Jahr-Feier des LBS nach Nürnberg kommen?“, fragt er. Natürlich wird Rogge kommen. Am liebsten würden beide länger verweilen. Das ist offensichtlich. Doch Hinterberger muss weiter. Die Zeit drängt. Schließlich wolle er, sagt er, noch einen „kurzen Anstandsbesuch bei seinem Hausherrn Stefan Niedermeier vom Donauhafens Straubing-Sand“ machen. Auch hier bleibt er länger als geplant. Man kennt sich, und auch hier dreht sich alles um den zähen Donau-Ausbau zwischen Vilshofen und Straubing.Allmählich schmerzen die Füße, die Luft in den Hallen wird stickiger, und Hinterbergers Stirn beginnt zu glänzen. Schließlich will der Spediteur nur noch eines: sich setzen und ein kühles Getränk. „Frozen Latte gefällig?“ Und man hört nur noch: „Mei tut das gut!“ ❙❚■ Eva HassaDicht gedrängt: der Terminkalender von Spediteur Wolfgang Hinterberger auf der MesseIm Gespräch (v. r.): Wolfgang Hinterberger, Stephan C. Schmidt (EWT) und VR-Redakteurin Eva HassaWolfgang Hinterberger: Überraschungstreffen mit Heiner Rogge (DSLV) auf dem Stand von Duisport und im Gespräch mit Frank Mützel (Väth)

Mit W. Hinterberger

Erwartete Preisentwicklung für das kommende halbe Jahr

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