Aurich-Ogenbargen. Der Gesamtverband des Verkehrsgewerbes Niedersachsen (GVN) will über den Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) eine Änderung in der Mauthöhenverordnung durchsetzen. Demnach könnte ein LKW mit Euro-3-Motor durch Nachrüstung mit einem Partikelfilter und SCR-Technologie auf den Standard eines Euro-5-Fahrzeuges gehoben werden. Das war ein Ergebnis eines Workshops auf dem Unternehmertag des GVN am Samstag in Aurich. In dem Workshop ging es zunächst um die Nachrüstung von Euro-2- und Euro-3-Fahrzeugen mit Partikelfiltern, um so in eine bessere Schadstoffklasse zu gelangen und einen geringeren Mautsatz zu zahlen. Uwe Israel, Geschäftsführer des Partikelfilterherstellers Twintec, bezifferte die Kosten für ein solches Aggregat auf 4650 Euro (ohne Einbaukosten). Bei einem Euro-3-LKW hätten sich die Kosten laut Israel nach 155.000 Autobahnmautkilometer amortisiert. Der Haken jedoch: Bis auf DAF hat noch kein LKW-Hersteller in Deutschland die Freigabe für den Einbau erteilt. Allerdings zeigte sich Israel zuversichtlich, dass die anderen Nutzfahrzeugproduzenten in den nächsten Wochen nachziehen werden. Stefan Klatt, bei MAN für Verkehrspolitik zuständig, bestätigte diese Einschätzung: „Es wird in den nächsten Wochen zwischen MAN und Twintec eine Regelung geben, dass Euro-3-Fahrzeuge mit Partikelfilter ausgerüstet werden können.“ In der Diskussion sagte Israel dann weiter, dass es auch möglich sei, mit einem Partikelfilter und SCR-Technologie einen Euro-3-LKW auf den Standard eines Euro-5-LKW zu heben. Das Problem jedoch: Der Gesetzgeber hat diese Variante nicht in Betracht gezogen. Der Vizepräsident des GVN, Hubertus Kobernuss, kündigte an, dass sein Verband über den BGL versuchen werde, so schnell wie möglich eine Änderung der Mauthöhenverordnung herbeizuführen. Demnach sollte es erlaubt werden, dass Euro-3-Fahrzeuge nachgerüstet mit der entsprechenden Technologie in die Mautklasse von Euro-5-Fahrzeugen eingestuft werden. Dann müssten diese Autos ab dem 1. Januar 2009 pro Kilometer nur noch 14,1 Cent statt 19 Cent zahlen (bei LKW mit bis zu 3 Achsen) beziehungsweise nur noch 15,5 Cent statt 20,4 Cent (Lkw mit mehr als vier Achsen). Israel sagte gegenüber der VerkehrsRundschau, dass die Serienproduktion einer solchen Technologie frühestens zum Ende nächsten Jahres möglich sei. Er bezifferte die Kosten für dieses Aggregat auf 10.000 bis 12.000 Euro (ohne Einbaukosten). Auf der Tagung wurden jedoch Zweifel laut, ob sich dieser Aufwand für dann bereits drei bis vier Jahre alte Fahrzeuge noch lohnt. (cd)
Mit Partikelfilter-Nachrüstung: Euro 3-LKW wird zum Euro 5-LKW

GVN will über den BGL eine Änderung der Mauthöhenverordnung durchsetzen