Schlüsselfeld. Eine überhöhte Bundesstraßenmaut würde sich gerade in einem Flächenland wie Bayern fatal auswirken, erklärte Hans Wormser, Präsident des Landesverbands Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) während der Mitgliederversammlung seines Verbands in Schlüsselfeld. Gerade den Firmen im ländlichen Raum brennt das Thema unter den Nägeln. Viele Unternehmen auf dem Land würden sterben, so ein Teilnehmer aus Niederbayern. Gastrednerin Dorothee Bär, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium erklärte, man habe lange über die Spreizung der LKW-Maut auf Bundesautobahnen und Bundesstraßen nachgedacht. Eventuell sei eine Mischfinanzierung denkbar, so Bär. „Man wird sich das genau ansehen müssen, wie man im ländlichen Raum mit den Speditionen umgehen wird“, versicherte sie. Die Grundlagen für die „nachhaltige Weiterentwicklung der Nutzerfinanzierung – das klingt viel charmanter als LKW-Maut“, so Bär, sollen in dieser Legislaturperiode geschaffen werden. „Vor Mitte 2018 werden wir die LKW-Maut auf Bundesstraßen jedoch nicht umsetzen können, stellte sie in Aussicht.
Klarheit schaffte die Staatssekretärin beim Thema Mauterfassung: „Vergessen Sie alles, was Sie über Toll Collect gelesen haben. Es ist noch nichts entschieden, alles andere sind Spektulationen“, spielte sie auf die Diskussion um die Zukunft des Mauterfassungssystems an. Bundesverkehrsminister Dobrindt führe gerade viele Gespräche und mache sich die Entscheidung nicht leicht, berichtete sie. Fraglich sei es noch, wie man sich europäisch aufstellen wolle. Einer Rückkehr zu einem Vignettensystem beschied Bär in Schlüsselfeld eine Absage: „Wir werden nicht von einem funktionierendem System abgehen. Aber je mehr Parameter sich ändern, desto schwieriger wird es.“
Für ein Beibehalten des bestehenden Systems sprach sich auch LBT-Präsident Wormser gegenüber der VerkehrsRundschau aus: „Wir wollen keine Systemänderungen bei Toll Collect.“ Man wolle auf alle Fälle die Schwierigkeiten durch eine Systemänderung vermeiden, die man 2005 erlebt habe, erklärte der LBT-Chef. (bb)