Hannover. Der Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven ist nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf einem guten Kurs. „Ich bin sicher, dass sich über die Jahre der JadeWeserPort als der zentrale Anlaufpunkt in Deutschland für die ganz großen Schiffe herausbilden wird“, sagte er kürzlich der „Deutschen Presse-Agentur“. Er sei zufrieden mit der bisherigen Entwicklung eines „organischen“ Wachstums. Daran ändere auch die nun von Hamburg geplante Elbvertiefung nichts, da der 2012 eröffnete JadeWeserPort auf die sehr großen Frachter spezialisiert sei.
Der Container Terminal von Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen ist für einen Jahresumschlag von 2,7 Millionen Standardcontainern (TEU) ausgelegt. 2017 steigerte er den Umschlag um 15 Prozent auf 554.000 TEU-Container. Konkrete Zahlen liegen noch nicht vor, doch wird ein Umsatzwachstum zwischen 10 und 20 Prozent erwartet. Das bestätigte auch ein Sprecher des Bremer Hafensenators. „Die Umschlagsentwicklung wird auch im Jahr 2018 wieder im zweistelligen Prozentbereich wachsen.“ Er betonte zudem: „Auch die Zahl der den Hafen anlaufenden Reedereilinien entwickelt sich mit aktuell zehn Diensten zwar verhalten, aber in der Tendenz positiv.“
Zweiter Bauabschnitt geplant
Das Land Niedersachsen als Mitgesellschafter des Hafens teilt diese Einschätzung. „Es ist über die Jahre schrittweise gelungen, wesentliche Linien wie die Asien-Linie oder die Amerika-Linie aufzubauen, so dass es nun einen regelmäßigen Transfer gibt“, sagte Weil. Den Hafen an der niedersächsischen Küste hält der SPD-Politiker für ausbaufähig. „In absehbarer Zeit werden wir den zweiten Bauabschnitt in Angriff nehmen müssen.“
In diesem Jahr konnten insgesamt 22,2 Hektar Flächen erfolgreich verpachtet werden, teilte die Betreibergesellschaft mit, die fürs kommende Jahr von einer etwa gleich großen Verpachtungsfläche ausgeht. „Insgesamt also sehen wir, was die Ansiedlungen betrifft, den Hafen auf einem guten Weg“, sagte Sprecherin Susanne Thomas.
„Einen nicht unerheblichen Teil dieses Erfolges führen wir im Übrigen auf die gute Bahnhinterland-Anbindung zurück, die trotz fehlender Elektrifizierung gut angenommen wird.“ Dennoch müsse mit allem Nachdruck daran gearbeitet werden, dass bis 2022 die Elektrifizierung der Bahnstrecke termingerecht abgeschlossen ist.
VW siedelt Verpackungszentrum an
Der Volkswagen Konzern siedelt am JadeWeserPort in Wilhelmshaven ein neues Verpackungszentrum für Autoteile an, die an mehr als 25 Standorte in 15 Übersee-Ländern transportiert werden sollen. Ab 2019 an sollen laut der ursprünglichen Planung rund 7000 verschiedene Fahrzeugteile der Marken Audi, VW und VW Nutzfahrzeuge nach Wilhelmshaven geliefert werden. Jede Woche würden 250 Container verpackt, das entspricht mehr als 12.000 Containern pro Jahr. (dpa/ag)