Es war ein Abend der Jubiläen beim VSL: Im Rahmen seines Jahrestreffens gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband AVSL gab es einige Anlässe für Grußworte. Zum einen feiert der Verband in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Und: Mit Micha Lege, dem Geschäftsführer des Logistikdienstleisters Wiedmann & Winz aus Geislingen, wurde auch ein neuer Präsident des Verbandes gewählt.
In seiner Antrittsrede hob Lege die aktuell angespannte Lage in der Branche hervor. Er will sich für einen Umstieg auf umweltfreundlichere Antriebsformen stark machen, wies aber zugleich darauf hin, dass die Unternehmer Planungssicherheit bei den Anstrengungen benötigen. Zugleich sprach der neue Präsident die chaotische Situation auf der Schiene an und forderte dringlich Investitionen für den Erhalt der gesamten Verkehrsinfrastruktur in Deutschland.
Eine Torte für den Verkehrsminister
Worte, die auf Verständnis bei Winfried Hermann, dem Verkehrsminister von Baden-Württemberg trafen. Jener wurde bei dem Jahrestreffen sogar mit einer großen Torte geehrt, da er seinen 70. Geburtstag feierte. In seinem Grußwort forderte der Grünen-Politiker Zusammenhalt in der Branche, damit die „schwere Zeit nicht zur Krise“ werde. Dennoch zeigte sich Hermann optimistisch, dass die Phase, wie andere in der Geschichte auch, überwindbar sei.
Ebenfalls zu Gast war der parlamentarische Staatssekretär aus dem Verkehrsministerium, Michael Theurer, welcher an die versammelten Mitglieder appellierte, dass der aktuelle Krisenmodus die Branche nicht davon abbringen dürfe, den eingeschlagenen Weg hin zu umweltfreundlicherem Transport zu verlassen. Während einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der zudem Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverbandes, teilnahm, wies Theurer als Bahnbeauftragter des Bundes darauf hin, dass es bereits Gespräche gebe, wie die Lage auf der Schiene verbessert werden könne. Eine schnelle Lösung, da waren sich die Beteiligten einig, wird es wohl nicht geben.
Karlhubert Dischinger wird verabschiedet
Der wohl emotionalste Tagesordnungspunkt wartete zum Schluss: Mit mehreren Grußworten von Weggefährten wurde Karlhubert Dischinger aus seinem Amt verabschiedet. Er legt nach zehn Jahren sein Amt als Präsident des VSL nieder. Ganz wird Dischinger den Verband allerdings nicht verlassen: Die Mitglieder wählten den Speditionsunternehmer in einem letzten Tagesordnungspunkt kurzerhand zum Ehrenpräsidenten. (ff)