Mercedes Sprinter 310 CDI

Mercedes Sprinter 310 CDIAuf Leistung verzichtenIn Kombination mit der schwächsten Diesel-Einstellung bietet der Mercedes Sprinter gegenüber den stärkeren Versionen 2520 Euro Preisvorteil. Aber reichen 95 PS im harten Transport-Alltag?Etwas Verzichtsbereitschaft muss schon vorhanden sein, wenn man sich für einen Mercedes Sprinter mit „Einstiegs-Diesel“ entscheidet. Schließlich gelten heutzutage schon Kompaktwagen mit 95 PS nicht unbedingt als übermotorisiert. Zumal der schwächsten Einstellung des 2,1 Liter großen OM 651 zur nächst stärkeren 129-PS-Version satte 34 Pferdestärken und 55 Nm Drehmoment fehlen. Was vor allem mit Hochdach nicht unbedingt für überdurchschnittliches Temperament steht.Auf der anderen Seite wird der Verzicht auf Leistung mit mindestens 2520 Euro „Preisnachlass“ belohnt, den sicher viele Transportunternehmer gern mitnehmen. Zumal der „Kleine“ in Sachen Laufkultur problemlos mit seinen kräftigeren Brüdern mithält und sich unterhalb von 1100/min sogar etwas bereitwilliger aus dem Drehzahlkeller rettet. Anders als bei den stärkeren CDI, bei denen zunächst zwei Turbolader Druck aufbauen müssen, um ihre Leistung voll zu entfalten, verfügt die 95-PS-Version „nur“ über einstufige Aufladung. Zusätzlich hilft die kürzere 4,364er-Achsübersetzung. Trotz des dadurch leicht erhöhten Drehzahlniveaus ist Geduld aber eine Tugend, die man auf der Autobahn in jedem Fall mitbringen sollte. Reichen die 250 Nm in der Ebene noch aus, um den mit 800 Kilogramm beladenen Hochdach-Transporter auf der im Test angestrebten 130-km/h-Marke zu halten, bewirken schon kleinere Hügel einen gnadenlosen Geschwindigkeitsverlust. Und der lässt sich nur bedingt per Rückschaltungen über die Sprinter-typisch knochig schaltbare Sechsgangbox aufhalten. Der Verbrauch hält sich trotzdem in angenehmen Grenzen. Denn abseits der Autobahn wird der Common-Rail-Vierzylinder zwar gefordert, zum Mitschwimmen reicht die Kraft auf Landstraßen oder in der Stadt aber aus. So pendelte sich der Dieselkonsum auf der gemischten VR-Testrunde bei niedrigen 8,4 l/100 km ein. Womit sogar der von Mercedes angegebene Normverbrauch um 0,5 Liter unterboten wurde. Ebenfalls nicht bestätigen können wir den angegebenen Verbrauchsnachteil von einem Liter pro 100 Kilometer zur 129- oder 163-PS-Version. Der 310er kam sogar deutlich sparsamer über die Testrunde als der im Vorfeld getestete 313 CDI (VR 37/2011). Immer auf der Preisliste ankreuzen – zumal mit 221 Euro recht preiswert – sollte man die Start-Stopp-Anlage, deren Einsatz im Stadtverkehr kräftig spart, auch wenn Musikfreunde sich daran stören, dass bei jedem Motorstart das Radio für einige Zeit verstummt. Ebenfalls günstig und lohnend: Die EEV-Einstufung für 160 Euro. Mit der belegt man die eingangs erwähnte Verzichtsbereitschaft dann auch beim Thema Schadstoffausstoß. ❙❚■ Jan BurgdorfMit mittlerem Radstand und Hochdach schluckt der Sprinter-Laderaum 10,5 KubikMit 1175 Kilogramm Nutzlast bietet der 310 CDI nicht mehr als die stärkeren Modelle Gute Spiegel mit händisch verstellbarem Weitwinkel, Sprinter-typisch wertiger und komfortabler Arbeitsplatz, Hecktrittstufe als Einstiegshilfe (306 Euro), spart in der Stadt: Eco-Start-Stopp (221 Euro)Mercedes Sprinter 310 CDITrotz schwacher Motorisierung ausreichende Fahrleistungen Überraschend stark präsentierte sich der 310 CDI bei der Beförderung unseres 1,5 Tonnen schweren Humbaur-Topladers. Wobei man angesichts der knapp 4,6 Tonnen, die das Test-Gespann auf die Waage brachte, selbstredend auch hier etwas Geduld mitbringen sollte. Wer aber frühzeitig zum Schalthebel greift und entsprechend zurückstuft, „erntet“ passable Fahrleistungen. Beim Anfahren und Beschleunigen wirkt sich zudem die kürzere Achsübersetzung des 310ers positiv aus. Auch der Verbrauch hielt sich mit 11,1 l/100 km noch im Rahmen. Wer jedoch regelmäßig schwere Anhänger über weite Distanzen zu befördern hat, sollte besser zu den kräftigeren Sprinter-Modellen greifen. bjAuch der 310 CDI darf bis zu 2000 Kilo ziehen Mercedes Sprinter 310 CDI im Gespann-testVierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, Turbo, vier Vent. pro Zylinder, LLK, Euro 5, Steuerkette, Hubraum: 2143 cm3, Leistung: 95 PS (70 kW) bei 3800/min, max. Drehmoment: 250 Nm b. 1400-2400/min, Service: 40.000 kmmanuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, Heckantrieb, Übersetzung: i= 4,364vorn: Einzelradaufhängung, Stoßdämpfer, GfK-Querblattparabelfeder, Stabilisator; hinten: Starrachse mit Parabelfedern, Scheibenbremsen, adaptives ESP, ABS, ASR, BAS, EBV SerieLxBxH: 5910x1993x2820 mm, Radstand: 3665 mm, LxBxH (Laderaum): 3265x1780x1930 mm, Breite zw. Radk.: 1350 mm, Ladevol.: 10,5 m3, BxH Schiebetür: 1300x1820 mm, Ladekante: 637 mm, Wendekr.: 13,6 m, zul. GG: 3500 kg, Leergew. (Testwg.): 2325 kg, Nutzlast: 1175 kg, Testgew. (800 kg Ballast): 3125 kg, Anhängel. (gebr.): 2000 kg, 75-l-Tank Beschl. (0-60/-80/-100 km/h): 9,8/16,3/27,3 s, Elastizität 60-80 km/h (5. Gang) u. 80-100 km/h (6. Gang): 11,2/15,1 s, Verbrauch (Testr.): 8,4 l/100 km, Verbr. sonst (gemischt): 9,4 l/100 kmMercedes Sprinter 310 CDI L2H2: 33.346,- Serie: Airbag (Fahrer), Trennwand, ZV mit Funk, elektr. Spiegel + FH; Option: Radio: ab 343,- 100-l-Tank: 271,- Holzboden im Laderaum: 542,- Garantien: 24 Mon. Mängelbes., 12 J. Durchrost., unbegr. Mobilitätsgar. falls Wartung bei Mercedes stattfindet, Ersatzteilpreise: Ölfilter: 16,- Bremsbeläge (vo./hi.): 75,-/98,- Bremsscheiben (vo./hi.): 75,-/70,- Stoßd.: 80,- Keilrienen: 23,- Steuerkette: 98,- Zyl.kopfd.: 47,- Außenspiegel: 109,- Rückleuchte: 89,- Scheinw.: 194,- Partikelfilter: 922,- Turbo: 1660,- Anlass. 533,- Lichtm. 767,- Kupplung: 355,- Scheibe: 235,- Stoßf. vo.: 215,- Getriebe: 2559,- AT-Motor: 5600,- Wischerset: 46,- angemessene Fahrleistungen und Verbrauch, hoher Komfort und Sicherheit, eingeschränkte Nutzlast, hoher Anschaffungspreis, hakelige Schaltung

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