Mehr Volumen, legal und leicht

Exakt 100 Kubikmeter Ladevolumen und drei Meter Innenhöhe sind beim Megatrailer möglich - für Automotive-Transporte bedeutet das Platz genug, um drei Gitterboxen übereinander stapeln zu können, ohne die Deutschland geltende Viermeter-Höhengrenze zu überschreiten. Gern genommen: Das Fahrzeug sollte nach DIN EN 12642 Code XL und für Automotive-Bereiche nach Daimler-Richtlinie 9.5 zertifiziert sein, bestenfalls auch Getränkekodifizierungen wie weitere Kodifizierungen gemäß VDI 2700 besitzen. Flexible Ladesicherungsmöglichkeiten, die leichtes und schnelles Laden zulassen, sind auch beim "Mega" ein Muss. Bewegliche Teile sollten schmutz- wie verschleißunempfindlich konstruiert sein und der Trailer verschiedenste Belademöglichkeiten bieten - ohne dass der Fahrer Fehler machen kann, weil Handhabungsmethoden nicht eindeutig sind. Zu guter Letzt wünscht sich die Kundschaft Komponenten, die bei Unfällen leicht und unkompliziert zu tauschen sind. Kaum verwunderlich daher, dass die einst für Güter der Automotivebranche entstandene Aufliegerspezies immer beliebter wird und heute in fast allen Transportbranchen vertreten ist. Doch in Stein gemeißelt sind die Eckdaten nicht: "Mega bedeutet nicht immer zwingend drei gestapelte Gitterboxen", erklärt Kögel-Pressesprecher Patrick Wanner. "Manche Transportunternehmen und eigene Flotten von Automobilherstellern ordern immer häufiger Megas mit geringeren Innenhöhen." Zum einen, so Wanner, habe dies mit zahlreichen Beladungssituationen und Ladungsträgern zu tun, die nicht zwingend drei Meter lichte Innenhöhe benötigen, zum anderen mit der Gesamthöhenthematik. Grundlegend konstruktive Änderungen Alle Hersteller arbeiten inzwischen auch hier an Alleinstellungsmerkmalen sowie an erhöhtem Bedienungskomfort und an vielen weiteren Erleichterungen. Bei einer Fahrzeugkombination mit einem Megatrailer wird die nötige Innenhöhe mit kleineren Raddurchmessern (19,5 oder 17,5 Zoll) sowie durch eine niedrigere Ladeflächenhöhe erreicht - statt 1,3 Meter liegt die Ladung dort nur einen Meter über der Straße. Zum Einsatz kommen daher spezielle Lowliner-Sattelzugmaschinen, die eine niedrige Aufsattelhöhe aufweisen - mit der Sattelkupplung einer Standard-Zugmaschine wäre die zulässige Gesamthöhe des Sattelzuges im Nu überschritten. Transportunternehmen und Logistiker kennen die Fallstricke: Höhenkontrollen an Tunneln, mobile Einsatzkontrollen auf der Autobahn oder bei Grenzübertritten sind unvorhersehbar - nicht nur der Zeitplan wäre dann ruiniert. Sanktionen reichen von der Verwarnung bis zur Stilllegung des Fahrzeuges. Wird die Weiterfahrt untersagt, gibt es für den Fahrer ein Bußgeld von insgesamt 87 Euro und einen Punkt in Flensburg. Für unterschiedliche Aufliegerhöhen werden daher auch verschiedene Halshöhen gefertigt. Bei Fliegl gleich drei - 70 Millimeter sind Standard, 90 Millimeter die Option, falls die Innenhöhe unwichtiger ist und die Gewichtsfrage im Vordergrund steht. Die 4.0-Version des Mega-Runner soll dank 30-Millimeter-Rahmenhals einen guten Kompromiss bieten: Einhalten der Megatrailer-Eckdaten bei 940 Millimeter Aufsattelhöhe. Flexibilität ist gewährleistet Konkurrent Kögel setzt bei seinem höhenoptimierten Mega auf eine Aufsattelhöhe von 910 Millimetern. Hier besteht die Höhenoptimierung aus intelligenter Reifenwahl, einer Reduzierung des Sattelhalses von 90 auf 55 Millimeter, einem angepassten Längsträger, Radkästen im Boden und einer Fahrhöhenanpassung. Während Kässbohrer mit 950 Millimetern, Schmitz Cargobull sogar mit 970 Millimetern Aufsattelhöhe argumentiert, beträgt diese bei Dinkel nur 930 Millimeter. Seine Mega-Baureihe stattet der Wertheimer Fahrzeugbauer mit einer innovativen Halskonstruktion aus: Deren Bauhöhe beträgt lediglich 40 Millimeter, dabei ist der Hals selbst als Wabensandwichkonstruktion ausgeführt und daher extrem leicht. Dies hat laut Hersteller nicht nur "gewichtige" Gründe, sondern auch den Vorteil, dass die Auflieger-Unterseite so komplett geschlossen ist. Damit soll sich ein Verhaken der Zugmaschinenreifen in extremen Fahrsituationen komplett ausschließen lassen. Während bei Schmitz Cargobull jeder für Automotive zertifizierte Sattelcurtainsider gleichzeitig ein Getränkezertifikat besitzt, erreicht Kögel dies auch, aber auf eine andere Art und Weise: Beim Strong & Go-Aufbau etwa durch ein extra Rückhaltesystem für die unterste Reihe Getränkekisten. Transport-Universalität wie Ladungssicherungs-Zertifizierungen sind auch für Megatrailer heute unproblematisch, so der O-Ton aller Hersteller. In puncto Telematik scheiden sich die Geister: Während meist ODR-Daten für etliche Curtainsider-Kunden relevant sind, sieht eine zunehmende Anzahl darin einen echten Mehrwert, heißt es von Hersteller Fliegl. Dort bietet man für den Transport von Reifen das Ladungssicherungssystem QTS (Quick Tyre Safesystem). Ergänzende Ladungssicherung mittels Sperrstangen ermöglicht das Blitzverdeck der Thüringer. Enorme Zeitersparnis verspricht auch das Planen-Zentralsystem Quick Lock. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Trailer www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieter (Auswahl) Fahrzeugwerk Bernard Krone www.krone.deKurt Dinkel GmbH www.kdinkel.comFliegl Fahrzeugbau GmbH www.fliegl.comKässbohrer Fahrzeugwerke GmbH www.kaessbohrer.comKögel Trailer GmbH & Co. KG www.koegel-trailer.comSchmitz Cargobull AG www.cargobull.com

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