Sicher und einbaufertig

Sie sind nahezu unsichtbar, sollen aber immer mehr unterstützende Eigenschaften besitzen: Achsen und Bremsen müssen länger halten, besser arbeiten und die Funktion des gesamten Nutzfahrzeugs durch weniger Gewicht, einfacheres Handling und positivere Energiebilanz optimieren. Dies gilt auch für Anbauteile, die den Fahrer bei Ladearbeiten unterstützen können, Arbeitsabläufe vereinfachen und diese beschleunigen. Pure Mechanik reicht oft nicht mehr - was die Konstrukteure fordert, denn Elektronik kompakt, sinnvoll und kostengünstig wie geschickt in Fahrzeugteile einzubinden, die bisher autark funktioniert haben, ist zeitaufwendig und birgt Risiken. Auf ihnen geht's rund Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland bleibt in Sachen Bremszangen klassisch, aber leicht wie effektiv, stellt zwei neue Zangen vor, die in Kooperation mit Haldex respektive Knorr entwickelt wurden: Während die gewichtsoptimierte SBS 2220 H01 unter der 30-Kilo-Marke bleibt, soll die ST6 mit Verschleißarmut dank des abgedichteten Loslagers punkten. Vernetzt und bald auch skalierbar BPW stellt eine Alternative zu üblichen Bremsbelagverschleißanzeigen vor, die oft erst warnen, wenn der Belag bereits abgenutzt ist. Der sogenannte "BPW Brake-Pad-Monitor" nutzt ein induktives Messverfahren, das die Belagsstärke dauerhaft analysiert und keine Durchschleifkontakte mehr benötigt. Der Abnutzungsgrad wird in Zehn-Prozent-Schritten im Cargofleet-3-Telematik-Portal der BPW Tochtergesellschaft Idem Telematics und der dazugehörigen Fahrer-App angezeigt. So können Bremsbeläge erstmals aus der Ferne kontrolliert und damit auch Werkstatt-Termine vorausschauend geplant werden. Bereits im Vorjahr hat Haldex das Zukunftsprojekt "Skalierbare Bremssysteme" für vernetzte, autonome und elektrisch angetriebene Fahrzeuge vorgestellt. Es gab laut Hersteller Gespräche mit interessierten Kunden, jetzt hat die Konzeptphase begonnen. Mit der klaren Trennung von Hardware und Software sei es möglich, mit denselben Softwareroutinen verschiedene Bremssysteme zu steuern - pneumatisch wie elektromechanisch. Auf Hardware-Seite stehen zwei Systeme im Fokus: elektromechanische (Scheiben-)Bremsen (EMB) und schnell ansprechende Bremsventile. Beide Lösungen, die den Bremsweg um bis zu 15 Prozent verkürzen können, sind zurzeit im Test. Achsen: Neue Konzepte, echte Erfolge Ein Achsenjubiläum gibt es aktuell bei Schmitz Cargobull zu feiern: Seit 15 Jahren wird am Standort Altenberge die Rotos-Achse hergestellt, im Februar waren es 1,3 Millionen Stück, die für eine hohe Einsatzbereitschaft der damit bestückten Fahrzeuge sprechen. Den üblichen Druckluftkessel hat Hersteller Jost beim DCA-Airmaster eingespart, dazu Raum unterm Auflieger und bis zu 50 Kilogramm Gewicht. Der Trick dabei: Der Luftvorrat für Bremsanlage und Luftfederung wird über zwei getrennte Luftkreisläufe im Achskörper gespeichert. Neu für die DCA-Achsen ist das passende Reifenfüllsystem. Es kontrolliert den Reifendruck kontinuierlich an allen Achsen, regelt automatisch nach und kann bei allen herkömmlichen Trailervarianten eingebaut werden. Andere Ideen motivierten die Konstrukteure bei SAF-Holland: Dort wappnet man sich zur Unterstützung von Null-Emissions-Fahrzeugen und nächtlicher, innerstädtischer Kühllieferungen mit elektrifizierten Achsen, die Rekuperation einsetzen und so Emissionen und Kraftstoffverbrauch senken. Während die TRAK-Achse mit Hochvolt-Modul ausgestattet ist und daher zeitweise vollelektrisch betrieben werden kann, bietet die SAF TRAKe einen elektrischen Zusatzantrieb (maximal 147 kW) an der Zugmaschine bei Steigungen. Wie sich elektronische Komponenten auf besondere Weise zusammenführen lassen, zeigt Wabco mit seinem E-Trailer. Als erster Prototyp der Nutzfahrzeugindustrie verbindet er die Längsregelung von Lkw und Anhängerfahrzeugen. Nach Einschätzungen des Herstellers sollen damit Kraftstoffeinsparungen von bis zu 20 Prozent im Verteilerverkehr und von bis zu zehn Prozent auf Langstrecken möglich sein. Der E-Trailer ist mit einer 300 kW-Induktionsmaschine ausgestattet, die ohne Kupplung direkt per Gelenkwelle mit der letzten Anhängerachse verbunden ist. Rückgewonnene elektrische Energie wird in einer 28 kWh Batterie gespeichert. Durchdachte Anbauten Clevere Lösungen auch im oberen Trailer-Bereich: Die Speed Curtain-Plane von Schmitz Cargobull lässt sich ruckzuck zum Be- oder Entladen öffnen, ganz ohne störende Rungen. Dazu wurde die Plane im Dachholm und am Chassisrahmen durch kugelgelagerte Stahlrollenführungen höhenvariabel geführt. Sie lässt sich als Gesamtpaket verschieben. Das Fast Slider-Schnellöffnungs- und Verschluss-System von Kögel besteht aus einer mit Mini-Rungen verstärkten Plane, sie erfüllt den DIN-EN-12642-Code-XL-Aufbaufestigkeit und faltet sich sehr straff zusammen. Einfach und zeiteffizient ist auch eine Idee von Wecon zur Schlauchentleerung von IBC-Transporten durch seitliche Bordwandaussparungen. Mehr finden Sie im Dossier Fahrzeugkomponenten www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieter (Auswahl) BPW Bergische Achsen KG www.bpw.deHaldex Europa SAS www.haldex.comJost Achsen Systeme GmbH www.jost-axle-systems.comKögel Trailer GmbH www.koegel-trailer.comSAF-Holland GmbH www.safholland.comSchmitz Cargobull AG www.cargobull.comWabco Vertriebs GmbH & Co. KG www.wabco-auto.com

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