Bonn. Immer mehr Bürger beschweren sich bei der Bundesnetzagentur über Mängel bei der Postzustellung. Die Zahl der Beschwerden im Postbereich habe sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr auf über 12.500 mehr als verdoppelt, berichtete der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Donnerstag in Bonn. Die Beschwerden über ausbleibende Briefe und Pakete seien schwerpunktmäßig aus Berlin und Hamburg gekommen. Im Vergleich zur Menge der täglich verschickten Briefe sei die Zahl der Beschwerden allerdings gering. Die Post stellt nach eigenen Angaben an jedem Werktag etwa 57 Millionen Briefe in Deutschland zu.
Insbesondere die Deutsche Post scheine nicht in der Lage gewesen zu sein, versprochene Leistungen kontinuierlich sicherzustellen, kritisierte Homann. Die Bundesnetzagentur erwarte aber „deutliche Verbesserungen“, weil die Post 5000 neue Zusteller einstellen wolle. Im laufenden Jahr sei die Zahl der Beschwerden aber weiter hoch, bis Ende April hätten sich rund 4750 Kunden der Postdienstleister an die Netzagentur gewandt. Unklar ist, ob der Ärger der Kunden tatsächlich zunimmt – oder ob es auch daran liegt, dass die Beschwerdemöglichkeit bekannter wird.
Wettbewerb auf der Schiene nimmt zu
Die Bundesnetzagentur beobachtete auch die Marktentwicklung im Schienenverkehr. Der Wettbewerb im Eisenbahnbereich entwickele sich weiter langsam, hieß es am Donnerstag. Am besten sieht das Bild laut dem Bericht im Schienengüterverkehr aus: 2013 wurden 67 Prozent der Verkehrsleistung durch die bundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen erbracht. Ihr Anteil ist im Jahr 2017 auf rund 53 Prozent gefallen. (dpa/ag)