Mehr als nur Anhängsel!

Nach den Serienherstellern Kässbohrer, Kögel, Krone, Schmitz Cargobull und Schwarzmüller präsentierten jetzt auch kleinere Aufbau- und Anhängerhersteller sowie die Produzenten von Achsen und Zubehör ihre Pläne für die IAA. Beginnen wir alphabetisch beim französischen Kühlerspezialisten Chereau (in Halle 27, Stand F05) der wie Lamberet (27, A31) neue Detailinnovationen respektive Untervarianten des Verteiler- und Sattelprogramms vorstellen wird. Bei Fliegl (27, C29) steht die IAA im Zeichen der weiter optimierten Twin-Baureihen, die Maut und Gewicht sparen. In Sachen Lasi zeigt Fliegl den "Heavy Blocker", einen 14 Zentimeter hohen Stahl-Rammschutz an der Stirnwand. Premiere feiert der Heavy Blocker als Quer-Rammschutz am Heck in neuer Ausführung mit einer Außenrolle. Dazu kommt eine neue Coilmuldenabdeckung, wobei zwei Teile mit halber Breite ein Deckelement ersetzen. Je nach Anzahl und Breite der Coils können mit den schmalen Deckeln Lücken geschlossen werden, für die die Standardabdeckungen zu groß wären. Vor und hinter den Coils entsteht so eine Ebene, die möglichst bündig an die Stahlrollen heranreicht und dem Fahrer beim Sichern und Entsichern der Ladung eine glatte Trittfläche bietet. Das soll die Gefahr des Stolperns in offene Muldenenden minimieren. Kögel (27, F06) präsentiert neben Produktneuheiten die eigene KTA-Achse. Bei der lassen sich Achslenker und Achsrohr separat voneinander tauschen. Die Achsrohre sind ohne Fügestellen aus einem Stück geschmiedet. Das soll für einen spannungsfreien Kraftverlauf und Bruchsicherheit sorgen. Der Achslenker besteht aus hochfestem Federstahl. Das spezielle Gummimetalllager soll sowohl Längs- als auch Querkräfte an der Schnittstelle von Konsole und Lenker aufnehmen, um Torsionssteifigkeit und Ansprechverhalten der Federung zu optimieren. Kress (27, E10) präsentiert neben einem Elektro-Verteiler auf MAN-TGM-Basis, der bis zu 87 km/h schnell sein und 250 Kilometer Reichweite bieten soll, einen Durchladezug, der mit BE-Führerschein gefahren werden kann. Krone hält die Spannung aufrecht Eine Salamitaktik fährt Krone (27, E33): Über die Hauptneuheit hüllt man sich noch in Schweigen. Bereits präsentiert wurden der Kurzcoiler und die neue Ladungssicherungsplane "Safe Curtain". Die bietet statt Einstecklatten hochfeste Federstahlstreifen in vertikalen PVC-Tunneltaschen in den Seitenplanen. Das soll Gewicht sparen, einfacher, (aufschlitz-)sicherer und schneller im Handling sein. Die Reparatur soll so einfach wie bei einer Standardplane klappen. Den Safe Curtain gibt es ab sofort für alle gängigen Krone-Curtainsider oder als Nachrüstlösung. Zertifiziert ist er nach DIN EN 12642 Code XL (bis 140 km/h), VDI 2700 ff. Getränkezertifikat und Daimler 9.5. Die rückwärtige Ladungssicherung erfolgt weiter über Sperrbalken. Mit dem Flexliner erweitert Langendorf (27, E06) sein Innenlader-Programm um einen Doppelstock-Innenlader als Kühler. Damit erweitern die Waltroper ihr Portfolio, das sonst aus Glas- und Betoninnenladern, Sattelkippern und Tiefladern besteht. Meusburger (27, F11) zeigt vor allem "Transformer"-Trailer, die man manuell oder hydraulisch in alle erdenklichen Richtungen auf- und zuklappen, teilen, verbreitern, verlängern und erhöhen kann. Darunter auch ein neuer, 8,1 Meter messender Kurzcoil mit 4,9 Tonnen Leergewicht für 38,5 Tonnen Gesamtgewicht samt verbreiterbarem Heckportal. Der neue Innenlader wurde für Gabelstapler bis zu einer Höhe von 3,80 bei 4 Metern Gesamthöhe gebaut. Einfacher aufgebaut ist der Dreiachs-Jumbo-Staplertransporter mit Laderampe am Heck. Dessen Plane verdeckt die hydraulische Rampe hinter der Kröpfung, die das Befahren des Hochbetts ermöglicht. Womit wir bei den Tiefladern wären: Das Zweiachs-Teleskop-Tiefbett mit Achsschenkellenkung und bis zu 12,3 Meter Tiefbettlänge samt abfahrbarem Schwanenhals kann bis zu sechs Meter breite Ladung unter Plane transportieren. Der Fünfachs-Jumbo-Curtainsider bewältigt 55 Tonnen Punktlast auf fünf Metern samt seitlich ausfahrbarer Dachgurte. Auch sehr speziell sind der zweifach teleskopierbare Tieflader für Betonhalbschalen mit nur 52 Zentimetern Ladehöhe und ein doppelt teleskopierbarer 3-Achser mit einer Gesamttiefbettlänge von über 22 Metern. Ein Hubarbeitsbühnentransporter kann dank ausgeklügelter Hydraulik über die Rampe bis zum Hochbett durchgehend niederflurig befahren werden. Als Highlight bezeichnet Meusburger seinen zweifach teleskopierbaren Fünfachs-Tieflader, der durch Untersetzaggregate zum Neunachser mit bis zu 132 Tonnen technisch zulässigem Gesamtgewicht wird. Dieser Trailer packt bis zu 82 Tonnen unter Plane. Spannende Exoten, intelligente Achsen Reisch (24, D07) präsentiert neben dem überarbeiteten Thermo-Kippsattel für Asphalttransporte den neuen Zweiachs-Volumen-Schubboden RSBS-2-13-Z mit Zwillingsbereifung und niedriger Plattformhöhe. Dessen größere lichte Innenhöhe bietet rund fünf Kubikmeter mehr Volumen. Die Variante liefert Reisch mit zwei Neun- oder Zehn-Tonnen-Achsen. Reisch verbaute auch als einer der ersten Hersteller die neue hydraulisch angetriebene Achse SAF-Trak, die die Zugmaschine an Steigungen und bei schwierigem Untergrund unterstützt. SAF (26, A06) konzipierte die nachrüstbare Achse mit integriertem Zusatzantrieb für Trailer im Neun-Tonnen- Standard-Bereich im On- und Offroad, vor allem für Sattelkipper. Nicht ganz so spektakulär sind die topologie-optimierten Bremssättel und die neue Luftfederdämpfung SAF-Air Dampening. Die Intra- Baureihe wurde verzinkt und im Gewicht optimiert. Neue Komponenten erweitern zudem das Baukastensystem SAF Modul. Den nachrüstbaren SAF Tire Pilot gibt es künftig auch für die Lenkachse. Erweitert werden die Exponate um eine neue Schmiermittelpumpe für Sattelkupplungen. Wo wir bei den Achsherstellern sind, dürfen hier auch die "E-Solutions" von BPW (26, C31) nicht fehlen, zwei neue Konzepte zur elektrischen Energieerzeugung per Achse. Für Kühlsattel gedacht ist "E-Power", das per Radnabengeneratoren Energie erzeugt. Laut BPW reicht der beim Bremsen erzeugte Strom, um das Kühlaggregat eines Koffers zu betreiben und so jährlich bis zu 2500 Liter Diesel zu sparen. Die elektrische Achse "E-Transport" ist dagegen für Verteilerverkehre gedacht und soll mit der beim Bremsen rekuperierten Energie die Lenkung und so die Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs erleichtern. Alternativ kann "E-Transport" auch an der Steckdose geladen werden. Das Thema Flexibilität und Full-Service vereint Schmitz Cargobull (27, F26) mit dem neuen S.CS Universal samt Executive-Package, der bei Bedarf binnen 18 Stunden geliefert werden soll. Wecon (27, F23) entwickelt zusammen mit InnovaTrain AG aus der Schweiz "ContainerMover" samt "ContainerStation" weiter. Der Container-Mover übernimmt vom Lkw mit Wechsel-Einrichtung den Aufbau direkt vom Bahn-Tragwagen mit Adapter-Rahmen und verlädt den auf die Container-Station. Jeder Umschlag soll unter zehn Euro kosten, während mit Kran circa 30 Euro anfallen sollen. Künftig wird schneller und billiger geladen! Mehr zum Thema finden Sie unter Lkw-Anhänger www.verkehrsrundschau.de/dossiers