Hong Kong. Laut dem Geschäftsführer von Maersk Line, Søren Skou, wird der Fall der Frachttarife im globalen Schifffahrtsbereich auf absehbare Zukunft anhalten. Er stimmt gemäß Lloyd's List mit dem Leiter der Maersk Gruppe Nil Andersen überein, berichtet die Hong Konger Schednet. „In Bezug auf die Preisgestaltung teilen wir die Meinung nicht, dass sich die Frachtraten verbessern. Es deutet alles auf sinkende Tarife hin“, erklärte Skou. Vor ein paar Tagen sagte Andersen: „Wir haben die Idee, schneller als der Markt zu wachsen, aufgegeben. Zudem haben wir unsere Kapazitätserweiterung auf realistische Prognosen zum Marktwachstum angepasst.“
Maersk Line ist eine der wenigen Reedereien mit soliden Ergebnissen im zweiten Quartal. Unerwartet gute Frachtvolumina im Asien-Europa-Handel unterstützten die Stabilisierung der Frachtraten. Doch ist die Profitabilität überwiegend auf kräftige Kosteneinsparungen zurückzuführen. „Wir bauen unsere Strategie nicht auf einen vermeintlichen Preisanstieg. Maersk fokussiert weiterhin eine Kostenreduzierung“, sagte Skou.
Die Unternehmensprognose basiert auf Nachfrage- und Angebotsdaten sowie einer Erhebung des globalen Schiffsbestellbuches. Daraus ergibt sich, dass die Schiffskapazität zwischen drei und vier Prozent pro Jahr wächst. „Es gibt kaum Hinweise, dass die Angebots-Nachfrage-Balance sich in den nächsten Jahren verbessert. Selbst wenn, dann wäre dies sicher nur kurzlebig“, erklärte er. Darüber hinaus besteht die Hälfte des Bestellbuches aus Containerschiffen mit 10.000 TEU oder mehr. Diese sind nur für den Asien-Europa-Handel geeignet. (rup)