Kopenhagen. Der dänische Maersk-Konzern erhebt erstmals eine Gebühr von Verladern oder Versendern für fest gebuchte, aber nicht angelieferte Seefrachtcontainer. Wie die Reederei jetzt bekannt gab, handelt es sich um einen Pilotversuch auf Routen von den US-Häfen Los Angeles und Oakland nach Fernost. Dieser werde ausgewertet und gegebenenfalls auf andere Fahrtgebiete übertragen, so eine Maersk-Sprecherin in den USA. Die ab dem 1. Mai greifende Maßnahme sieht die Erhebung von zehn US-Dollar für jeden No-Show-Container vor, der von Speditionen zuvor verbindlich für eine bestimmte Schiffsabfahrt reserviert wurde. Umgekehrt zahlt Maersk den Kunden zehn US-Dollar pro Stahlbox, wenn diese wegen zu großer Ladungsmengen bis zur nächsten Abfahrt im Hafen stehen bleiben müssen. Der Modellversuch ist zunächst auf einige Produkte begrenzt, etwa Recyclingpapier oder Altmetalle. Nach Angabe der US-Vertretung von Maersk hat die Zahl der No-Shows bei Seefrachtexporten zugenommen und erreicht teilweise Werte von 25 Prozent aller für eine bestimmte Abfahrt gebuchten Container. „Durch unser neues Malus-/Bonussystem, das eigentlich nur ein Mini-Projekt ist, hoffen wir auf eine Veränderung des Anlieferverhaltens unserer Kunden“, begründete Unternehmenssprecherin Mary Kotlarich den Schritt. (hs)
Maersk kassiert für No-Shows
Der dänische Maersk-Konzern erhebt erstmals eine Gebühr von Verladern für fest gebuchte, aber nicht angelieferte Seefrachtcontainer