Berlin. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe haben für die Bundesregierung am Donnerstag das weltweit erste Evakuierungsflugzeug für den Transport und die Behandlung von Ebola-Patienten entgegen genommen. Lufthansa-Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr übergab in Berlin einen Airbus A340-300 seiner neuen Bestimmung.
Auf Initiative des Auswärtigen Amtes hatte Lufthansa Technik in den vergangenen Wochen das bisherige Passagierflugzeug mit dem Taufnamen „Villingen-Schwenningen“ für diese besondere humanitäre Mission um- und ausgebaut. Unter dem neuen Namen „Robert Koch“ stehe nun eine weltweit einmalige Evakuierungsmöglichkeit für hochinfektiöse Patienten zur Verfügung, teilte Lufthansa mit. Im Gegensatz zu bislang vereinzelt vorhandenen kleineren Flugzeugen bietet sie eine umfassende intensivmedizinische Versorgung im Reiseflug.
Der Umbau fand in enger Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) statt. Im Mittelteil und Heck des Langstreckenflugzeugs wichen Fluggastsitze, Küchen- und Waschräume sowie Gepäckfächer einer so genannten Patient Transport Isolation Unit, die ein luftdichtes Zelt mit Unterdruck umschließt. Darin haben Mediziner die Möglichkeit, Patienten während des Fluges intensiv unter Vollschutz zu betreuen und zu behandeln. Zwei vorgelagerte und ebenfalls luft- und gasdichte Zelte dienen als Schleusen für das sichere Betreten und Verlassen des Behandlungszeltes. Im vorderen Kabinenabschnitt verbleiben Sitze für bis zu 19 Fluggäste wie Ärzte, Begleiter des RKI, Isolationszelt-Techniker und einen Lufthansa-Ingenieur.
Für den zunächst auf sechs Monate angelegten humanitären Einsatz der „Robert Koch“ haben sich auf freiwilliger Basis insgesamt mehr als 700 Piloten und Flugbegleiter als Cockpit- und Kabinenbesatzung gemeldet. (diwi)