Brüssel/Frankfurt (dpa) - Die Lufthansa soll nach belgischen Medienberichten als Bedingung für die Übernahme der Fluggesellschaft Brussels Airlines selbst nach Konkurrenten auf bestimmten Strecken suchen. Die EU-Kommission verlange, dass Brussels Airlines auf mehreren Strecken von Brüssel nach Deutschland und in die Schweiz Landerechte an andere Anbieter abgibt. Dazu sei der belgische Partner der Lufthansa bereit, berichtete die flämische Wirtschaftszeitung „De Tijd“ am Dienstag. Die EU-Behörde verlange aber zugleich, dass die beiden Unternehmen selbst einen Wettbewerber für die Bedienung dieser Strecken finden. „Dazu können wir uns unmöglich verpflichten“, zitierte „De Tijd“ die belgische Fluggesellschaft. Die EU-Kommission gehe sogar noch weiter, indem sie den Anschluss der Konkurrenz auf diesen Linien an ein Netzwerk verlange. Deshalb müsste eine Fluggesellschaft gefunden werden, die mehrere Maschinen in Brüssel stationiert und dort einen Knotenpunkt errichtet. Das sei angesichts der derzeitigen Lage der Branche und der relativ hohen Kosten auf Flughäfen wie Frankfurt und Brüssel jedoch schwierig, erläuterte das Blatt. Die EU-Kommission hatte am Montag eine eingehende Untersuchung des geplanten Einstiegs der Lufthansa bei Brussels Airlines eingeleitet. Trotz Zugeständnissen der Lufthansa befürchtet die Brüsseler Behörde nach eigenen Angaben, „dass es durch die geplante Übernahme zu einer erheblichen Behinderung des wirksamen Wettbewerbs kommen könnte“. Auf den Strecken Brüssel-Frankfurt, Brüssel-Hamburg und Brüssel-München schüfe der Zusammenschluss ein Monopol. Darüber hinaus würde der Wettbewerb auf der Strecke Brüssel-Berlin deutlich verringert. Auch für die Strecken Brüssel-Zürich und Brüssel-Genf hegt die Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken. (dpa)
Lufthansa soll selbst nach Konkurrent suchen

EU-Kommission befürchtet Wettbewerbsverzerrung durch Übernahme von Brussels Airlines