Frankfurt/Main. Dorothea von Boxberg (47) übernimmt zum 1. März die Leitung der in Pandemie-Zeiten erfolgreichen Frachttochter Lufthansa Cargo mit weltweit rund 4500 Mitarbeitern. Zur Luftfahrt ist die studierte Wirtschaftsingenieurin auf Umwegen gekommen. Nach sechs Jahren Beratertätigkeit bei Boston Consulting in Stuttgart wechselte sie 2005 zum Airline-Bündnis Star Alliance nach Frankfurt und zwei Jahre später zur Lufthansa. 2015 wechselte sie zu Lufthansa Cargo und leitete seitdem den Bereich Global Sales Management.
In der von Corona tiefrot gefärbten Konzernbilanz glänzte die Cargo nach dem dritten Quartal 2020 mit einem operativen Gewinn (bereinigtes EBIT) von 446 Millionen Euro. Neue Zahlen will der Konzern am kommenden Donnerstag (4. März) berichten. Das Geschäft mit der Luftfracht lohnt sich momentan mehr denn je: Frachträume sind ein knappes und teures Gut, wenn Tausende Passagierflüge mit ihren Beilademöglichkeiten abgesagt werden müssen. Der zunächst langsam angelaufene Transport von Corona-Impfstoffen ist dabei nur eine Facette, die mengenmäßig kaum ins Gewicht fällt. Rückgrat der LH Cargo mit rund 300 Destinationen weltweit ist die grundsanierte Frachterflotte mit derzeit 9 hoch-effizienten Boeing 777-Jets. Die vier noch vorhandenen MD-11 sollen im Laufe des Jahres ausrangiert werden.
Digitalisierung der Frachtprozesse
Als zentrale Aufgabe sieht von Boxberg die weitere Digitalisierung der Frachtprozesse vor sich. Zu viel wertvolle Zeit gehe verloren, weil die beteiligten Partner erst mit Eintreffen der transportierten Güter die zugehörigen Daten erhalten. Außerdem steht der erst kürzlich von Konzern-Aufsichtsrat gebilligte Komplett-Umbau des Frankfurter Cargo-Centers an, über das rund 80 Prozent der Lufthansa-Fracht umgeschlagen werden. Planungen für einen 1,3 Milliarden Euro teuren Neubau hatte Lufthansa im Jahr 2016 gestoppt. (dpa/tb)