Brüssel. Luftfrachtunternehmen, die Güter aus der EU in die USA liefern, müssen sich seit 1. Juni nicht mehr den zusätzlichen Sicherheitskontrollen der US-Behörden unterziehen, wenn sie in den USA gelandet sind. Das gleiche gilt für Frachtflüge, die in den USA abgefertigt wurden, bei ihrer Ankunft in der EU.
Ein entsprechendes Abkommen haben die EU-Kommission und die US-Behörde für Gefahrenabwehr im Verkehr (Transport Security Administration – TSA) jetzt unterzeichnet. Die Schweiz schloss sich dem Abkommen an. Damit fallen die bisher üblichen doppelten Sicherheitskontrollen, nämlich bei Aus- und Einfuhr der Waren, weg.
Für die Luftfrachtunternehmen bedeutet das sowohl zeitliche als auch finanzielle Einsparungen., denn sie müssen Fracht, die gemäß der EU-Sicherheitsregelungen verladen wurden, nicht noch einmal bei Ankunft in den USA kontrollieren lassen.
„Das ist ein großer Schritt vorwärts, der in wirtschaftlicher Hinsicht spürbare Folgen haben wird“, kommentierte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. „Das Abkommen mit der EU und der Schweiz wird die Industrie entlasten und den freien Austausch von Gütern und den Handel zwischen unseren Nationen fördern“, sagte seinerseits TSA-Chef John Pistole.
Der Luftfrachtmarkt zwischen der EU und den USA hatte 2011 laut Kommissionsangaben einen Umfang von über einer Million Tonnen. Aus der EU wurden Waren im Wert von über 107 Milliarden Euro als Luftfracht in die USA geliefert. Das sind 27 Prozent des gesamten Luftfracht-Exports der EU.
Auch die Flugwirtschaft begrüßte das Abkommen. „Das ist ein fantastisches Beispiel dafür, was es bringt, wenn Behörden unsere Sorgen ernst nehmen“, freute sich Margreet Lommerts, Sicherheits- und Frachtgutexpertin des Verbandes der Europäischen Fluggesellschaften AEA, über die künftigen Erleichterungen. „Wir hoffen, dass dieses Abkommen den Grundstein legt für weitere Übereinkommen, vor allem bei den Personenkontrollen“, sagte Tony Tyler, Generaldirektor der Internationalen Flug-Transport-Vereinigung IATA. (kw)