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Lidl trimmt seine Rampen auf Effizienz

30.08.2018 17:59 Uhr
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Lidl testet derzeit neue Rampen-Sonderservice, unter anderem in seinem Logistikcenter in Grroßbeeren
© Foto: Bernd Settnik/dpa-picture-alliance

Der Discounter testet aktuell an sechs von 39 Logistikzentren in Deutschland zwei neue Zeitfenster-Buchungs-Optionen und sorgt damit in der Transportbranche für mächtig Wirbel.

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Neckarsulm. Discounter Lidl Deutschland sorgt in der Transport- und Speditionsbranche im Moment für mächtig Wirbel. Hintergrund sind aktuelle Pilotversuche des Unternehmens an sechs von 39 Logistikzentren in Deutschland, um das Rampenmanagement dort zu optimieren.

Wie eine Unternehmenssprecherin gegenüber der VerkehrsRundschau bestätigte, testet Lidl aktuell in seinen Logistikzentren in Wenzendorf, Siek, Rostock, Kremmen, Großbeeren und Freienbrink zwei neue optionale Zusatzangebote im Wareneingang. Zum Einsatz komme hier eine weiter entwickelte Mercareon-Lösung zur Buchung von Zeitfenstern. Lidl wolle damit, so die Sprecherin, die Durchlaufzeiten von Anlieferungen deutlich reduzieren, einfachere und transparente Prozesse etablieren und auf Störungen in der Lieferkette flexibler reagieren können. Dies solle zudem eine bessere Planbarkeit, auch bei unvorhersehbaren Ereignissen, für die Transportunternehmen schaffen.

Lidl verspricht Frachtführern mit der Expressrampe schnellere Durchlaufzeit - gegen Entgelt

Für Unmut in der Transportbranche sorgt insbesondere Lidls neues Zusatzgebot der sogenannten „Expressrampe“, die Transport- und Speditionsdienstleister „freiwillig“ in der üblichen Wareneingangszeit von 6 bis 12 Uhr buchen könnten. Die Zeit für die Abwicklung gibt die Lidl-Sprecherin in der Pilotophase mit 90 Minuten an und soll nach Abschluss der Pilotphase deutlich unter 60 Minuten liegen. Vorteil für die Frachtführer sei, dass Lidl-Mitarbeiter die Entladung der Waren übernehmen. Dies sei in der garantierten Durchlaufzeit enthalten. Zu den Kosten pro Lkw äußert sich Lidl auf Anfrage nicht. Medienberichten zufolge müssen Frachtführer dafür 40 Euro bezahlen. Diese Zusatzkosten sollen allerdings entfallen, wenn Lidl die garantierte Durchlaufzeit eigenverschuldet nicht einhält.

Alternativ stellt Lidl Frachtführern ein Zeitfenster zur Entladung außerhalb der üblichen Wareneingangszeit zur Verfügung. Dieser Zeitraum wird auf 12 bis 18 Uhr definiert. Dieser Service habe den Vorteil, so die Sprecherin, dass Frachtführer eine Ladung noch garantiert am selben Tag abwickeln können, wenn ein Transportunternehmer aufgrund äußerer Faktoren die Wareneingangszeit nicht realisieren könnr. Durch das neue Zusatzangebot könnten also Folgelieferungen realisiert werden. Auch hier nennt Lidl keine Kosten. Medienberichten zufolge will sich Lidl diesen Service mit 100 Euro pro LKW vergüten lassen.

Lidl: Frachtführer müssen die Sonderservices nicht nutzen

Frachtführer seien aber nicht verpflichtet, diese Sonderservices zu nutzen, so die Lidl-Sprecherin. Transportbetriebe, die diese freiwilligen Sonderservices also nicht in Anspruch nehmen wollen, könnten weiterhin wie gewohnt anliefern. Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten aber gezeigt, „dass ein Bedarf und auch der Wunsch am Markt bestehe, solche freiwilligen Sonderservices anzubieten“. Alles in allem befinde sich Lidl aber noch in der Pilotphase des Tests und sei daran interessiert, welche konkreten Angebote dem Transportmarkt eine effiziente Unterstützung bieten. Gerne nehme man hier Vorschläge auf, so die Unternehmens-Sprecherin. (eh)

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KOMMENTARE


Roger Müller

31.08.2018 - 12:14 Uhr

Eine Initiative, die schon bei reichlich Laderaum zu Diskussionen führen würde. Bei steigender LKW Knappheit und Fahrermangel, nicht gerade eine Maßnahme um seine Beliebtheit zu steigern, zumindest was den 90 Minuten Durchlauf betrifft. Hier sollte zumindest eine Entschädigung in gleicher Höhe gezahlt werden, falls die Vereinbarung nicht erfüllt wird. Sonst ist es ja eine reine Geldmacherei. Hört sich fast wie die alte Betrugsmasche an. In Zeiten vor Ultraschall-Untersuchungen sagten Scharlatane das Geschlecht voraus und zahlten brav das Geld zurück, falls sie falsch gelegen hatten — die konnten auch nie verlieren. Was die Spätentladung angeht, na ja allgemein längere Öffnungszeiten wären eine Transporteur freundliche Maßnahmen gewesen ..... hier sieht es doch nach dem Ausnutzen einer Notlage aus.


Herbert Müller

31.08.2018 - 12:33 Uhr

Wiederr Lositiker, die Spediteure, Frachtführer usw. gewissenlos schädigen wollen: Entladung ist Aufgabe des Empfängers und nicht des Fahrers. Wieder haben Lostiker vorsätzlich, gewissenlos versagt , können oder wollen die Anlieferprobleme nicht lösen und wollen die Ursachen wieder zu Lasten der Spediteure, Frachtführer abwälzen. Wann werden die Versager massivst bestraft?????


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