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LH Cargo fürchtet Nachteile durch Ausweitung des Nachtflugverbots

31.01.2014 13:11 Uhr
LH Cargo fürchtet Nachteile durch Ausweitung des Nachtflugverbots
LH Cargo: Vom Nachtflugverbot in Frankfurt/Main  profitieren andere Flughäfen
© Foto: Lufthansa Cargo

Das bestehende absolute Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr trifft die Fracht-Airline schon heute jährlich mit 50 Millionen Euro im Ergebnis.

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Frankfurt/Main. „Eine Ausweitung des absoluten Nachtflugverbots in Frankfurt/Main würde Lufthansa Cargo massiv treffen“, sagte Andreas Otto, Vorstand Produkt und Vertrieb des Unternehmens, gegenüber der VerkehrsRundschau. Wie viel Euro dies konkret für die Fracht-Airline jährlich kosten könnte, wisse man noch nicht. „Das haben wir noch nicht ausgerechnet.“

Wenn das Nachtflugverbot in Frankfurt/Main weiter ausgedehnt werden würde, fürchtet der Vertriebsvorstand, könne Lufthansa Cargo zudem bestimmte Slots nicht mehr halten, die mit den Ankunftsflughäfen vereinbart wurden. „Dieses Geschäft bekommt dann der, der die Slots bekommt“, so Otto. „Das wäre für uns verheerend.“

Hintergrund für seine Aussagen sind die Pläne der schwarz-grünen Landesregierung in Hessen, die in ihrem Koalitionsvertrag weitere Maßnahmen für die Begrenzung der Fluglärmbelastung vereinbart haben. Dazu gehören insbesondere Entlastungen in den Stunden von 22 bis 23 Uhr und von 5 bis 6 Uhr. „Ziel ist es, regelmäßig zu Lärmpausen von sieben Stunden in der Nacht zu kommen.“ Die Koalitionspartner halten dies durch den abwechselnden Verzicht auf die Nutzung einzelner Bahnen in den genannten Zeiten für möglich und wollen dies gemeinsam mit der Fraport und der DFS so schnell wie möglich realisieren. Die Koalitionspartner werden unverzüglich entsprechende Initiativen ergreifen.

Schon das bestehende absolute Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr trifft Lufthansa Cargo laut Otto „mit jährlich 50 Millionen Euro im Ergebnis“, also stärker als von der Frachtairline prognostiziert. Das Unternehmen war ursprünglich von 40 Millionen Euro ausgegangen. Außerdem habe das derzeitige Nachtflugverbot in Frankfurt dazu geführt, dass Verlader bestimmte eilbedürftige Sendungen nicht mehr über den Flughafen Frankfurt abwickeln, sondern über andere Flughäfen. So sei die Verkehrsleistung des Amsterdamer Airports Schiphol im vergangenen Jahr mehr als doppelt so schnell gewachsen als die des Flughafens Frankfurt. Das zeigt Laut Otto ganz klar die Verlagerung.

Ob die schwarz-grüne Landesregierung aber tatsächlich das Nachtflugverbot ausdehnt, steht noch nicht fest. Nach seinem bisherigen Kenntnisstand, so der Vorstand, gehe das Unternehmen nicht davon aus, „dass da wirklich etwas passiert“. Das zeigten Gespräche von Lufthansa Cargo mit Vertretern der Landesregierung. Otto: „Wir versuchen sehr konstruktiv über Möglichkeiten zu sprechen, die Flugbewegungen insgesamt etwas zu verschieben, aber nicht völlig auszuschließen, und im Lärmbereich einiges zu machen.“ (eh)

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KOMMENTARE


Bernd Neus

01.02.2014 - 23:53 Uhr

Das Nachtflugverbot war Teil der Planfeststellung zum Flughafenausbau. Selbst wenn Roland Koch das Nachtflugverbot später auf Grund seiner engen Beziehungen zur Luftverkehrsindustrie wieder aushebeln wollte, so haben doch alle Vertreter der Luftverkehrsindustrie diesem zugestimmt, um den völlig raumunverträglichen und vor Allem unnötigen Flughafenausbau rechtlich durchsetzen zu können. Schließlich haben sich die Flugbewegungen am Flughafen Frankfurt in den vergangenen zehn Jahren stetig zurück entwickelt. Den mehr als zwei Milliarden Euro, die der unsinnige Ausbau Fraport und Steuerzahler gekostet hat, sollen demnächst weitere 15 Milliarden für ein weiteres, gleichfalls nicht benötigtes neues Terminal, folgen. Und Lufthansa, Condor, Fraport und Konsorten stimmen in schöner Regelmäßigkeit immer wieder neue Klagelieder an, um das zu beklagen, dem sie zuvor selber zugestimmt haben.... Dieses ganze Schmierentheater ist gelinde gesagt eine Zumutung!


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