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Lenk- und Ruhezeiten: Spediteursverband verärgert über Verladerverband

20.04.2007 13:55 Uhr

Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) weist den Vorwurf des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) zurück, die Transportbranche betreibe Preistreiberei.

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Bonn. Es sei wenig hilfreich und sehr durchsichtig, wenn die Verlader die Dienstleister pauschal bezichtigten, aufgrund der neuen Lenk- und Ruhezeitenverordnung „munter an der Preisschraube zu drehen“, ohne auf konkrete Fälle einzugehen, kritisiert DSLV-Hauptgeschäftsführer Heiner Rogge. Auch sei der erhobene Zeigefinger des BME nicht angebracht. Die Logistikbranche sei durchaus in der Lage, ihr Kosten- und Preismanagement zu beurteilen. „Auch wir als Branchenvertreter haben unsere Mitglieder in keinster Weise dazu aufgefordert, ihre Preise aufgrund der neuen Lenk- und Ruhezeitenverordnung anzuheben. Das dürfen wir schon aus kartellrechtlichen Gründen nicht“, so Rogge. Allerdings habe der DSLV anlässlich vieler Gelegenheiten auf die kostenmäßigen Auswirkungen des neuen Arbeitszeitgesetzes hingewiesen. Dieses sei zwar schon seit dem 1. September 2006 in Kraft. Die konkreten Auswirkungen der neuen Arbeitszeitregelung bekämen viele Unternehmen aber erst jetzt zu spüren, weshalb das Thema auch in die aktuellen Preisverhandlungen argumentativ einfließe. „Wenn ein Unternehmen versucht, Kosten, die ihm aufgrund staatlicher Vorschriften entstanden sind, am Markt weiter zu geben, hat das nichts mit Preistreiberei zu tun, sondern spricht eher für eine umsichtige Firmenpolitik. Auch die Mitglieder des BME würden jederzeit so handeln“, schätzt Rogge. Die Behauptung, das Arbeitszeitthema sei bereits Gegenstand der letztjährigen Preisgespräche gewesen, lasse sich ebenfalls nicht nachvollziehen. Als wesentliche Kostentreiber des vergangenen Jahres nennt Rogge insbesondere die hohen Dieselkosten, die Verknappung des Frachtraumes und die Kosten durch die Einführung des Digitalen Tachographen. „Was der BME gerade versucht, ist eine unzulässige Vereinfachung, ja fast Verdrehung der Tatsachen. Wir können nur hoffen, dass dieser Stil keine Nachahmer unter den Wirtschaftsverbänden findet“, sagt Rogge. „Die verladende Wirtschaft wird nicht umhin kommen, für den Transport künftig tiefer in die Tasche greifen“, so Rogge. Viele Auftraggeber hätten dies inzwischen auch akzeptiert. Beim Rest wolle die Branche nach Rentabilitätsgesichtspunkten selektieren.

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