München. Der Logistikdienstleister Lehnkering soll verkauft werden. Das berichtet „Mergermarket", eine britische Nachrichtenagentur, die sich auf Merger & Acquisitions (Fusionen und Übernahmen) in der Wirtschaft spezialisiert hat. Demnach will der Mehrheitseigner Triton Partners seinen Anteil verkaufen. Die Beteiligungsgesellschaft Triton hatte 2004 87,7 Prozent der Anteil der Lehnkering Holding von der VTG erworben. Die restlichen Anteile befinden sich im Besitz des Managements von Lehnkering.
Die erste Verkaufsrunde wurde laut „Mergermarket" bereits im Juni beendet. Zu den heißen Kandidaten, die es in die zweite Runde geschafft haben, gehört demnach auch Imperial Logistics International. Nachfragen der VerkehrsRundschau zu dem Verkaufsprozess wollte man bei Lehnkering nicht beantworten. Das Unternehmen dementierte aber auch nicht, dass es zum Verkauf steht. Auch Triton und Imperial lehnten jegliche Stellungnahme gegenüber der VerkehrsRundschau ab.
Lehnkering zählt sich selbst zu den europaweit führenden Logistikdienstleistern in den Schwerpunktbranchen Chemie und Stahl. Das Unternehmen erzielte 2010 einen Jahresumsatz von 580 Millionen Euro mit 2700 Mitarbeitern. Laut Konzernabschluss hatte die Lehnkering Holding 2009 einen Umsatz von 465 Millionen Euro erwirtschaftet (nach 584 Millionen Euro 2008). Trotzdem ist es dem Lehnkering-Konzern gelungen, 2009 den Jahresüberschuss um 4,2 Millionen Euro auf 12,4 Millionen Euro zu erhöhen. Das Betriebsergebnis konnte um 3,5 Millionen Euro auf 23,4 Millionen Euro gesteigert werden. Außer dem Umsatz hat das Unternehmen für das Jahr 2010 keine weiteren Zahlen veröffentlicht.
Das Unternehmen gliedert sich in vier Geschäftsbereiche auf: In Shipping Logistics & Services (SLS) sind die Aktivitäten der Binnenschifffahrt zusammengefasst. Road Logistics & Services (RLS) bündelt die innereuropäischen Straßentransporte. Der Unternehmensbereich Chemical Manufacturing Services (CMS) bedient die Chemiekunden. Der Unternehmensbereich Distribution Logistics & Services (DLS) umfasst die Lagerung von Fertigfabrikaten sowie Zusatzdienstleistungen und die Verteilung zum Verbraucher.
Imperial Logistics International ist eine hundertprozentige Tochter der südafrikanischen Imperial Holdings Limited. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Duisburg beschäftigt 3.500 Mitarbeiter. 2010 hat Imperial Logistics International einen Umsatz von 604 Millionen Euro (- 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) erwirtschaftet. Das operative Ergebnis wuchs dennoch um 20 Prozent von 25 auf 30 Millionen Euro.
Die Imperial Logistics International gliedert sich in vier Logistikunternehmen mit ihren Tochterunternehmen und Beteiligungen. Zu den vier Logistikunternehmen zählen die Imperial Reederei, nach eigenen Angaben Europas führende Binnenreederei, der Logistikdienstleister Panopa, der sich vor allem auf die Stahl-, Auto- und Ersatzteillogistik konzentriert, das Schifffahrts- und Speditionskontor Neska sowie Brouwer Shipping und Chartering, spezialisiert auf die Charterung von Schiffsraum und die Verfrachtung verschiedener Massengüter. (cd)