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Lebensmittellieferservice Getnow stellt Insolvenzantrag

26.10.2020 16:57 Uhr
Insolvenz
Zu schnell gewachsen: E-Food-Startup Getnow stellt Insolvenzantrag
© Foto: dpa/Picture Alliance/ Sören Stache

Zum vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Max Liebig bestellt. Er kündigt nun gezielte Suche nach Investoren an, um den Lebensmittellieferservice zu retten.

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München. Einer der schnellst wachsenden Lebensmittellieferdienste Deutschlands musste Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen: Die Geschäftsführung der Getnow New GmbH mit Sitz in München sah sich zu diesem Schritt veranlasst, nachdem eine Finanzierungsrunde für das Start-Up-Unternehmen gescheitert war. Der daraufhin vom Amtsgericht München am 26. Oktober 2020 bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Max Liebig von der Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter sucht nun nach Investoren für die Fortführung des Betriebs mit insgesamt über 130 Mitarbeitern an sieben Standorten im Bundesgebiet.

Die ursprünglich in Berlin beheimatete, aber seit 2019 in München ansässige Getnow New GmbH war nach dem Vorbild erfolgreicher US-amerikanischer Lieferdienste gegründet worden, um vom stark wachsenden E-Food-Markt zu profitieren. Die Idee dahinter: Kunden können über die Homepage www.getnow.com im Internet Lebensmittel bestellen und bekommen diese taggleich geliefert.

Weitere Wagniskapital-Finanzierung scheiterte

Getnow konnte für diese Idee und die angestrebte Expansion Investorengelder in zweistelliger Millionenhöhe mobilisieren. So konnten sukzessive Standorte in Berlin, München, Essen, Frankfurt, Hannover und Düsseldorf aufgebaut werden. Dabei fungierte eine Großhandels-Kette als Partner für die Bereitstellung der dafür benötigten Flächen und Waren.

Die erzielten Umsätze reichten jedoch in der Folge trotz des starken Wachstums nicht aus, heißt es, um die Kosten und die Investitionen für die angestrebte flächendeckende Expansion in Deutschland zu decken. Verhandlungen mit neuen Investoren für die weitere Wagniskapital-Finanzierung scheiterten letztlich.

Insolvenzverwalter sucht interessierte Investoren

„Getnow ist als Start-Up-Unternehmen nach wie vor auf Fremdkapital angewiesen, um den bis zuletzt defizitären Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können, so vorläufige Insolvenzverwalter Max Liebig. Es werde nunmehr unverzüglich ein strukturierter M&A-Prozess aufgesetzt, kündigt er an, der insbesondere auch auf eine übertragende Sanierung ziele. Getnow verfüge nach bisherigen Erkenntnissen insbesondere über eine besondere Online-Expertise im Lebensmittelhandel, eine bewährte Technologieplattform zur vollständigen Abwicklung des operativen Betriebes im Bereich E-Food und einen guten Markennamen, so Liebig. „Wir werden in den nächsten Tagen verstärkt potenzielle Interessenten ansprechen und stehen interessierten Investoren für alle Fragen gerne zur Verfügung", kündigt der vorläufige Insolvenzverwalter an. (eh)

 

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