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Lärmaufschlag soll Güterzug-Modernisierung anschieben

05.07.2011 13:24 Uhr
Lärmaufschlag soll Güterzug-Modernisierung anschieben
Laute Güterzüge kosten künftig mehr
© Foto: imago/Klaus Haag

Zum Schutz lärmgeplagter Anwohner an Bahnstrecken will die Bundesregierung die Umrüstung von Güterzügen mit leiseren Bremsen fördern

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Berlin. Zum Schutz Millionen lärmgeplagter Anwohner an Bahnstrecken in ganz Deutschland soll die Umrüstung von Güterzügen mit leiseren Bremsen beschleunigt werden. Ab Ende 2012 wird die Nutzung des Gleisnetzes für laute Waggons spürbar teurer, wie das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn als Netzbetreiberin am Dienstag vereinbarten. Aus den Mehreinnahmen sowie einem Zuschuss aus dem Verkehrsetat sollen gut 300 Millionen Euro zusammenkommen, um bis 2020 rund 180.000 Güterwaggons mit "Flüsterbremsen" auszustatten.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sprach in Berlin von einem großen Schritt, der einen Anreiz für Investitionen schaffe. Dadurch gebe es weniger Lärm im ganzen Netz und nicht nur auf bestimmten Strecken. Dies diene auch dazu, erwartete Zuwächse im Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

Bahnchef Rüdiger Grube sagte, Lärm könne nicht nur durch mehr Schutzwände eingedämmt werden, sondern werde so an der Quelle reduziert. Auf wichtigen Trassen etwa im Rheintal protestieren Anwohner gegen massiven Lärm durch Güterzüge, die vor allem nachts unterwegs sind.

Dem Konzept zufolge werden die Trassenpreise, die Bahnunternehmen zahlen, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 generell um einen Lärmaufschlag von zwei bis drei Prozent erhöht. Für leise Wagen gibt es die Erhöhung aber als Bonus zurück. Dieser speist sich je zur Hälfte aus den höheren Preisen sowie Geld aus dem Verkehrsetat und soll rund 300 Millionen Euro ausmachen. Daraus soll die Umrüstung der Güterwaggons finanziert werden.

Damit Güterzüge leiser werden, setzt die Bahnbranche vor allem auf neue Bremstechnologien. In Wagen eingebaut werden sollen Bremssohlen aus einem Verbundstoff, die den Lärm im Vergleich zu herkömmlichen Bremsen bis zur Hälfte verringern. Durch die neuen Bremsklötze werden die Lauffflächen der Räder nicht aufgeraut, wie dies bei alten Klötzen aus Grauguss der Fall ist. Mit glatten Rädern auf glatten Schienen rollen Züge leiser. Diese Technik soll bis Ende nächsten Jahres serienreif sein. (dpa)

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