Ladungssicherung

Ladungssicherung Hier sichert das Material die Ware mit Trotz der neuen EU-Norm wird in Deutschland immer noch nach dem VDI-2700-Standard die Ladungssicherung kontrolliert. Effektiv sind vor allem Lasi-Systeme, die den Formschluss ermöglichen, wie einige Beispiele zeigen. Die Grundfrage, ob nun die deutsche oder die europäische Lasi-Norm maßgebend ist, beschäftigt auch uns Sachverständige“, bestätigt Rainer Köbl. Der Sachverständige aus Knetzgau kennt die Aussagen der Behörden, wonach die deutschen Ordnungshüter weiterhin nach der VDI 2700 prüfen (siehe VerkehrsRundschau 19/2011, S. 22). „Im Gegensatz hierzu definiert die EU-Norm die Reibbeiwerte nach einem anderen Verfahren. Zudem wird auf einmal angenommen, dass bei einem gespannten Zurrgurt sowohl auf der Seite der Ratsche als auch auf dem gegenüberliegenden Abschnitt gleiche Spannkräfte wirken sollen“, kritisiert Köbl. Was für Unternehmer gut klingen mag, da auf einen Schlag weniger Zurrgurte nötig wären – was Zeit und Geld spart –, ist aus Sicht des Lasi-Experten ein Rückschritt für die Verkehrssicherheit. Wie gesagt, in Deutschland müssen weiterhin die bekannten VDI-Vorgaben erfüllt werden, will man Ärger mit der Polizei, dem BAG oder der Versicherung vermeiden. Dies gilt übrigens auch für ausländische Unternehmen. Ladebalken vorhanden, aber ungenutzt Neben dem Normenstreit beschäftigen Köbl auch andere Dinge, wie zum Beispiel die oftmals mangelnde Sicherung in verplombten Ladebrücken, die der Versender dem Fahrer anvertraut, ohne dass dieser Einfluss auf die Ladungssicherung nehmen kann. Des Weiteren fällt dem Sachverständigen immer wieder auf, dass die Firmen zwar ihre LKW mit Ladebalken oder Stecksystemen ausrüsten, diese aber nur selten zum Einsatz kommen. Was eigentlich verwundert, da die Aufbauten- und Ladungssicherungsmittelanbieter ihre Produkte ständig weiterentwickeln, um ein praxistaugliches Sichern der Ladung zu erleichtern. Ackermann Fahrzeugbau aus Oschersleben stellt beispielsweise seit einigen Jahren Produkte aus Verbundkunststoff für den Ladeboden her. Die mittlerweile dritte Generation der einteiligen Ladeböden wurde von der Dekra getestet und für schwere Nutzfahrzeuge mit Pritsche und einer Aufbaufestigkeit nach DIN EN 12642 Code XL zertifiziert. Statt aus Siebdruckplatten besteht die Ladefläche aus einer einteiligen Verbundkunststoffplatte mit rutschhemmender Beschichtung. Bei formschlüssig verladener, formstabiler Palettenware muss trotz mittigem Abstand nicht zusätzlich gesichert werden. Selbst bei nassem Untergrund soll sich der Gleitreibbeiwert von 0,66 (trocken) nur um 0,03 Einheiten verringern. Dieser Trailer ist zwar rund 950 Euro teurer, aber die Konstruktion soll nur gut halb so schwer sein wie ein klassischer Holzplattenboden. Zu beachten gibt der Anbieter indes, dass die Ware entweder per Kran aufgesetzt oder mit einem Handhubwagen auf die Ladefläche gebracht werden sollte. Da ein schwerer Stapler die Struktur schädigen und sich die Deckschicht wie eine Welle ablösen könnte. Ein weiterer Aufbautenhersteller, Groupe Pommier, hat kürzlich mit dem System „savvyfleet“ eine Anwendung unter anderem für KEP-Vans vorgestellt. Das in Florstadt ansässige Unternehmen entwickelte mit der TU Dortmund ein mobiles Trennwandsystem, welches für den Formschluss beim Transport von Sperr- und Schüttgut oder Paletten sowie im KEP-Bereich sorgt. Die Anwendung besteht aus ein bis fünf variablen Zwischenwänden. Die vordere Trennwand dient zur Fixierung der Ladung in Fahrtrichtung und schützt die Fahrerkabine. Eine als Tür fungierende zusätzliche Zwischenwand verschafft dem Nutzer einen schnellen Zugang zur Fracht. Nach dem Beladen wird die hintere Trennwand bündig an die Fracht herangesetzt und verriegelt – damit herrscht Formschluss. Laut den Belastungstests (nach DIN 75410-3) packt das Zweiwandsystem Zuladungen bis zu 1380 Kilogramm. Interessenten müssen mindestens 595 Euro für die Bauteile investieren, hinzu kommen die Montagekosten. Der Lasi-Ausrüster Allsafe Jungfalk vereint unter dem Begriff „Faktor 4“ sein Sortiment an Sperrstangen, Spannbrettern, Sperr- und Ladebalken sowie Teles-kopsperrstangen. Die Teleskopsperrstange lässt sich beispielsweise zwischen 2,2 und 2,8 Meter sowohl senkrecht als auch waagerecht einsetzen. Einen schnellen Überblick zu den Einsatzmöglichkeiten des jeweiligen Lasi-Elementes gibt der angebrachte BC-Wert (Blockierkraft). ❙❚■ Rocco Swantusch Die einteilige Bodenplatte bietet aufgrund ihrer Beschichtung einen hohen Gleitreibbeiwert, sodass es bei formschlüssiger Beladung weder Antirutschmatten noch Zurrgurte braucht Mobile Trennwände unterteilen den Kastenwagen in einzelne Abteile, sodass die Ware formschlüssig verstaut werden kann Sperrbalken oder Sperrstangen fixieren die palettierten oder im Rollbehälter gelagerten Güter so, dass diese während der Fahrt am Platz verharren

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