Paris. Die französische Staatspost La Poste hat im vergangenen Jahr der Krise besser als erwartet standgehalten und bei einem leichten Umsatzrückgang um 1,3 Prozent auf 20,53 Milliarden Euro mit einem Nettogewinn von 531 Millionen Euro abgeschlossen. Damit konnte das Vorjahresergebnis mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent gehalten werden. Beim Betriebsergebnis mußte die Gruppe dagegen eine Abnahme um 14,6 Prozent auf 757 Millionen hinnehmen. So gut wie unverändert blieb ebenso der Betriebsüberschuß (EBE) mit 1,867 Milliarden Euro. Er wies ein kleines Plus von 1,3 Prozent auf. Beim Briefverkehr verzeichnete La Poste bei unveränderten Parametern einen Umsatzrückgang um 4,7 Prozent, womit sich die im Vorjahr festgestellte Tendenz weiter verstärkt hat. Sie konnte durch Portoerhöhungen nicht aufgefangen werden, denn diese hatten lediglich einen Positiveffekt von im Schnitt plus 1,3 Prozent. Im KEP-Bereich kam La Poste auf 4,479 Milliarden Euro Umsatz. Er ging damit um 3,5 Prozent zurück. "Die Wirtschaftskrise beeinträchtigte sämtliche Märkte der Express-Tochter GeoPoste", heißt es in der Ergebnismitteilung 2009. Der Umsatz verringerte sich um 4,6 Prozent auf 3,093 Milliarden Euro. Die stärkste Abnahme verbuchte das Staatsunternehmen in Deutschland, Spanien und England. Im eigenen Land ergaben sich Einbußen im Päckchenverkehr (ColiPoste) "B to C" und "C to C" im Zuge des rückläufigen klassischen Versandhandels. Um 16 Prozent erhöhte sich auf der anderen Seite die beförderte Päckchenmenge im Rahmen des stark expandierenden Internethandels. ColiPoste signalisierte bis Jahresende einen um 1,4 Prozent auf 1,387 Milliarden Euro gesunkenen Umsatz. Die operative Kostenbelastung hat La Poste durch umfassende Sparmaßnahmen um 307 Millionen Euro auf 19,77 Milliarden Euro zu senken vermocht. Den mit Abstand höchsten Anteil am Gruppengewinn hat inzwischen die Postbank mit zuletzt 612 Millionen Euro gegenüber nur noch 179 Millionen aus dem Briefgeschäft. Die Finanzstruktur blieb im letzten Jahr stabil. Beim Cashflow ergab sich ein Plus von 40 Millionen auf 1,395 Milliarden Euro, die Nettoverschuldung ging jedoch nur wenig zurück und lag Ende Dezember immer noch bei 5,5 Milliarden Euro. Für interne Investitionen gab das Unternehmen 1,164 Milliarden Euro aus und richtete damit 18 Terminals für den industriell bearbeiteten Briefverkehr ein, der jetzt 70 Prozent des Gesamtvolumens umfaßt. 600 Postämter wurden 2009 modernisiert und 116 Millionen Euro für externes Wachstum ausgegeben. Im Ausland gehörten dazu die rumänische Mediapost Hitmail, in Spanien der regionale Serviceanbieter Medipost Spain und 10 neue Franchisenehmer im Bereich der GeoPost-Tochter Seur, sowie ein Joint-venture-Unternehmen in Indien. Für dieses Jahr hat sich die französische Post das Ziel gesetzt, den Umsatz zu stabilisieren und weiterhin mit Gewinn abzuschließen. Der strukturelle Rückgang im Briefsektor dürfte sich nach ihrer Einschätzung fortsetzen. Im KEP- und Bankbereich rechnet La Poste dagegen mit weiterem Anstieg beziehungsweise einer Rückkehr zum Stand vor der Krise. Die Gruppe sucht nach zusätzlichen Wachstumsfeldern und Partnern, mit denen sie insbesondere auch ins Handy-Geschäft einsteigen will, um die Einbußen in den traditionellen Aktivitätsbereichen auszugleichen. Für diese Strategie stehen ihr dieses Jahr aus dem staatlichen Programm zur wirtschaftlichen Wiederankurbelung 360 Millionen Euro zur Verfügung. (jb)
La Poste konnte 2009 Höhe des Gewinns halten
Französische Staatspost schloß besser als erwartet / Das Staatsunternehmen konnte bei leichtem Umsatzrückgang den Vorjahres-Nettogewinn halten