Sao Paulo/Buenos Aires. Kühne und Nagel plant internen Quellen zufolge den Umzug des regionalen Hauptquartiers für Lateinamerika von Buenos Aires nach Santiago de Chile. Wie auf der kürzlich beendeten Fachmesse Intermodal in Sao Paulo von Firmenvertretern und Kunden inoffiziell bestätigt wurde, laufen entsprechende Vorbereitungen. Als Hauptgrund für den geplanten Schritt wurde diversen Quellen zufolge die restriktive Devisenpolitik Argentiniens genannt. Diese erschwere den Kapitalverkehr entscheidend und hindere den Schweizer Logistiker am freien Geldfluss und damit an Investitionen auf dem Subkontinent. Entsprechende Beschwerden gegen die Geldpolitik der Regierung Kirchner waren zuvor bereits von zahlreichen anderen Unternehmen geäußert worden, vor allem US-Firmen. Im Unterschied zu Argentinien ist der freie Kapitalfluss im Nachbarland Chile für ausländische Unternehmen staatlich gewährleistet.
Kühne + Nagel ist derzeit in siebzehn lateinamerikanischen Ländern aktiv vertreten. Buenos Aires wurde bereits 1950 zum Hauptsitz des Logistikers für die gesamte lateinamerikanische Region ausgewählt. In Argentinien ist K+N darüber hinaus mit Niederlassungen in Mendoza und Cordoba vertreten sowie mit einem Büro für die Luftfrachtabwicklung am Hauptstadt-Flughafen Ezeiza. Zahlreiche Warenlager und Umschlagzentren im Großraum Buenos Aires komplettieren die dortige Präsenz. Angesprochen auf die Umzugspläne sagte K+N-Sprecher Martin Spohn, dass gegenwärtig Sondierungen stattfänden, eine offizielle Entscheidung aber noch ausstehe. (hs)