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Kooperation im Schienengüterverkehr: DSLV und VDV betonen die Notwendigkeit von Infrastrukturverbesserungen

07.06.2024 10:15 Uhr | Lesezeit: 4 min
20 Jahre Siegburger Marktplatzveranstaltung: DSLV und VDV äußern Bedenken
20 Jahre Siegburger Marktplatzveranstaltung: DSLV und VDV äußern Bedenken
© Foto: VDV

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums ihrer Siegburger Marktplatzveranstaltung fordern der DSLV und der VDV dringend eine Modernisierung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und eine Reduzierung der Bürokratie, um den Schienengüterverkehr in Deutschland effizienter zu gestalten.

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Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums ihrer gemeinsamen Veranstaltung auf dem Siegburger Marktplatz äußerten sich der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik sowie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vor 170 Teilnehmern besorgt über die finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Schienengüterverkehr in Deutschland. Ulla Kempf, VDV-Geschäftsführerin Eisenbahn, und Niels Beuck, stellvertretender DSLV-Hauptgeschäftsführer, forderten: „Der Gesetzgeber muss den gegenwärtigen Rechtsrahmen modernisieren und gleichzeitig die überbordenden Bürokratiebelastungen auf ein Mindestmaß zurückführen.“ Beuck konkretisierte: „Anhaltende Infrastrukturmängel und ein schwerfälliger Rechtsrahmen überlagern die im Grundsatz gute Zusammenarbeit zwischen Speditionen und Eisenbahnverkehrsunternehmen. Dadurch wird viel Potenzial verspielt, große Gütermengen effizient zu transportieren. Für den Logistiksektor bestehen auch nach wie vor zu wenig Anreize für eine Verlagerung.“ Ulla Kempf betonte mit Blick auf die Mittelanmeldung des Bundesverkehrsministers beim Finanzminister: „Die Trassenpreisförderung muss für 2025 so erhöht werden, dass die Preissteigerungen mindestens auf dem hohen Niveau von 2024 gehalten werden können.“ Mit Blick auf das Ziel des Bundes, den Anteil der Schiene am Güterverkehrsmarkt bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern, unterstrich Ulla Kempf: „Der Bund muss dann auch seiner Verantwortung gerecht werden. Dazu passt nicht, dass der Bundesfinanzminister an seinen Renditeerwartungen für die InfraGO festhält – diese müssen auf ein vernünftiges Maß gesenkt werden.“

Mehr als 20 Jahre Kooperation

„Vor mehr als 20 Jahren haben VDV und DSLV mutig den Schritt zu einer engeren Zusammenarbeit von Partnern gewagt, die einander brauchen. Die Branche trifft sich in Siegburg, um Geschäfte anzubahnen, von denen sie leben kann und die den Standort Deutschland stärken. Neben der traditionellen Langstrecke steht auch das Thema ‚Kombinierter Verkehr auf kurzen Strecken‘ auf der Tagesordnung – eine Logistik, die nur in enger Kooperation funktioniert. Bestehende Netzwerke sollten effizienter genutzt und ausgebaut und der digitale Fortschritt weiter integriert werden“, so Ulla Kempf, die als neue VDV-Geschäftsführerin Eisenbahn erstmals an der Veranstaltung teilnimmt.

Gleisanschluss-Charta bietet Lösungsansätze

Die Siegburger Kooperationsgespräche nahmen auch Bezug auf die Gleisanschluss-Charta: Rund 60 Verbände, Organisationen und Institutionen aus den Bereichen Industrie, Handel, Logistik, Bauwesen, Agrar, Holz, Recycling und Kommunen hatten diese im März unter der Federführung und Koordination des Branchenverbands VDV erarbeitet und veröffentlicht. Die Unterzeichner machen damit auf die Problematik von fehlenden lokalen Zugangsstellen zum Schienennetz für den Schienengüterverkehr aufmerksam. Zugleich bietet die Charta aber auch zahlreiche Lösungsansätze, um den aktuellen Zustand bundesweit deutlich und nachhaltig zu verbessern. Ulla Kempf: „Ein Thema, das sich direkt aus der Gleisanschluss-Charta ableitet, sind vorgelagerte Infrastrukturen für die Bedienung von Terminals und Gleisanschlüssen. Wir müssen hier die Gespräche mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren lösungsorientiert intensivieren.“

Defizit: Mangelnder Erhalt der Infrastruktur

„Die vom DSLV unterstützte Gleisanschluss-Charta adressiert ein zentrales Defizit: den Rückbau und mangelnden Erhalt der Infrastruktur als wichtigen Zugang für die Speditionshäuser in das System Schiene,“ so Beuck. „Verlagerung gelingt nur, wenn alle Akteure an einem wirtschaftlich attraktiven Schienengüterverkehr zusammenarbeiten.“ Die „Siegburger Kooperationsgespräche“ sind seit mehr als zwei Jahrzehnten Plattform und Netzwerk für die Kooperation zwischen Güterverkehrsbahnen und Speditionen. Organisatoren und Veranstalter sind der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

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