Der Kostendruck in der Stückgutlogistik habe sich auch in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 fortgesetzt, so der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV). Laut der aktuellen Ausgabe des Kostenindex Sammelgut des DSLV stiegen die sendungsbezogenen Abwicklungskosten um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Vor allem der Personalkostenzuwachs (plus 4,6 Prozent) und die Sachkostenentwicklung (plus 4,1 Prozent) haben laut DSLV-Index zum Anstieg der gesamten Prozesskosten in den Stückgutnetzen der Speditionen beigetragen. Wachsende Flächen-, Energie- und Versicherungskosten sowie Betriebskosten für digitale Technologien hätten die Kosten weiter steigen lassen.
Auch die Einführung neuer Lkw-Mautsätze zum 1. Dezember 2023 mache sich im sechs-Monate-Vergleich bereits bemerkbar, führt der DSLV weiter aus. Mit 23,7 Prozent schlug der Anstieg der Mautgebühren auf die sendungsbezogenen Wegekosten im Gesamtbetrachtungszeitraum durch. Zwar fließen die Mautkosten mit einem vergleichsweise geringen Anteil von derzeit 3,6 Prozent ein, gleichwohl werde „diese Kostengröße wachsenden Einfluss auf den Gesamtindex bekommen“, prognostiziert der DSLV.
Denn erstmals im laufenden Halbjahr 2024 werden die zum Ende des Jahres 2023 annähernd verdoppelten Lkw-Mautsätze für den gesamten Untersuchungszeitraum erheblich. Zum 1. Juli 2024 ist mit der Ausweitung der Mautpflicht auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen technisch zulässiges Gesamtgewicht dann ein weiterer Kostenschub zu erwarten.
Gegen den Trend entwickelten sich hingegen die Treibstoffkosten. Sie sanken in den letzten sechs Monaten des vergangenen Jahres um 9,9 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022. Bereinigt um die Kraftstoff- und Mautkostenentwicklung würde der Index einen Anstieg um 4,4 Prozent für das Stückgut-Handling ausweisen.
Der DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition ist zum 19. Mal erschienen. Er stellt die Prozesskosten der Stückgutlogistik der jeweils ersten und letzten Halbjahre den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gegenüber. In den Index fließen die vom Beratungsunternehmen Forlogic erhobenen Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 116 Depots und 19,5 Millionen abgewickelten Sendungen ein.