Paris. Trotz der Finanzprobleme einiger Reeder sind größere Übernahmen in der Branche nicht zu erwarten. Seit der letzten großen Übernahmewelle in den Jahren 2005 bis 2007 hat es unter den größten 20 Linienreedereien keine bedeutende Übernahme mehr gegeben. Das stellt der französische Branchendienst Alphaliner in seinem wöchentlichen Newsletter fest. Einige Gründe sprächen derzeit eher gegen größere Zusammenschlüsse. Zum einen habe sich bisher die Annahme nicht bestätigt, dass große Reedereien, aufgrund höherer Skaleneffekte im Vorteil gegenüber kleineren Marktteilnehmern seien. Kleinere Carrier wie Wan Hai oder OOCL hätten sich im Markt erfolgreich behauptet und stünden finanziell besser da als die größeren Wettbewerber.
Einige der großen Carrier hätten sich durch das Engagement von Finanzinvestoren Luft verschafft. So habe sich beisielsweise das Konsortium Albert Ballin 2008 bei Hapag Lloyd beteiligt. Ein andres Beispiel sei der Einstieg des Finanzinvestors Yildirim bei der französischen Reederei CMA CGM.
Mengenwachstum sei für Reedereien aufgrund der niedrigen Preise für neue Schiffe derzeit leichter durch organisches Wachstum zu erreichen als durch risikoreiche Firmenübernahmen. Zudem haben einige Reedereien über Schiffs-Allianzen auf bestimmten Routen Synergien gehoben ohne gleichzeitig die Kontrolle über das eigene Geschäft abzugeben. (diwi)