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EU-Kommissare: CO2-Messsystem für Schiffe kommt 2013

04.10.2012 10:57 Uhr
EU-Kommissare: CO2-Messsystem für Schiffe kommt 2013
Die EU will endlich Fortschritte bei der Senkung von CO2-Emissionen in der Seeschifffahrt sehen
© Foto: Fotolia/Jeanette Dietl

Schifffahrtsbranche fürchtet Alleingang der EU bei Klimagas-Grenzwerten für Seeschiffe.

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Brüssel. Die EU-Kommissare für Klimaschutz und Verkehr haben in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt, ein Messsystem für den CO2-Ausstoß von Schiffen im kommenden Jahr vorzuschlagen. Das System soll den Treibstoffverbrauch der Schiffe erfassen und Daten liefern, aus denen die ausgestoßene Menge der umweltschädlichen Substanzen errechnet werden kann. Die Kommissare Connie Hedegaard und Siim Kallas sehen in dieser Datensammlung den ersten Schritt hin zu einem System, mit dem der CO2-Verbrauch der Schiffe gezielt gesenkt werden kann.

Diese Absicht wird bereits im Rahmen der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO verfolgt. Doch den beiden EU-Kommissaren gehen dort die Verhandlungen über geeignete Maßnahmen nicht zügig genug voran, weshalb sie jetzt zunächst EU-weit aktiv werden wollen. Hedegaard und Kallas betonen allerdings auch, dass die EU bereit sei, in jeder Entwicklungsphase eines EU-Systems zur CO2-Reduzierung bei Schiffen die IMO in den Prozess mit einzubeziehen. Ein europäischer Alleingang sei grundsätzlich nicht das Ziel.

Kritiker befürchten jedoch genau das und warnen vor den Folgen. „Zieht Europa seine eigenen Klimagrenzen für Schiffe ohne Rücksicht auf die Internationalen Verhandlungen in der IMO durch, führt dies zwangsläufig zu einer Schwächung des europäischen Schifffahrtsstandorts“, lässt sich Martin Kröger, Geschäftsführer beim Verband Deutscher Reeder, von der Financial Times Deutschland zitieren. Er fürchtet bei einem EU-Alleingang einen ähnlichen Konflikt, den die Union zurzeit im Flugverkehr wegen des einseitig eingeführten EU-Emissionshandelssystems mit vielen nicht EU-Ländern erlebt.

Auch die europäischen Umweltverbände Transport & Environment und Sea At Risk kritisieren die Ankündigung der Kommissare. Ihnen gehen die Pläne nicht weit genug. Sie fordern schneller konkrete Maßnahmen zur Abgasreduzierung von Schiffen. Studien hätten Möglichkeiten dazu längst aufgezeigt. 20 Prozent der Schadstoffverringerung seien kostenneutral zu erreichen, 50 Prozent allein durch langsameres Fahren der Schiffe.

Die EU sollte sich überdies nicht nur auf die Verringerung von Treibhausgase beschränken, sondern in ihre Maßnahmen auch andere Schadstoffe wie Schwefel- und Stickoxide einbeziehen. (kw)

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