Hahn/Mainz. Nach dem Ende der Bieterfrist für den Flughafen Hahn geht die Suche nach einem Käufer in eine neue Phase. Die Angebote „werden gesichtet“, sagte ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Innenministeriums am Freitag in Mainz. Interessenten könnten sich allerdings auch noch weiter melden. Die Frist für verbindliche Angebote zum Kauf des defizitären Airports im Hunsrück war an diesem Freitag um 16.00 Uhr ausgelaufen. Zwölf Bieter sind derzeit im Rennen.
Nach dem Fristablauf prüfen die Beraterfirmen KPMG und Warth & Klein Grant Thornton die Angebote auf Vollständigkeit. Jeder Bieter muss eine Sicherheitsleistung von 250.000 Euro zahlen. Danach nehmen die Berater von Warth & Klein Grant Thornton die Angebote unter die Lupe, um zu prüfen, mit welchen Bietern weiterverhandelt wird. Wann ein Käufer feststeht, ist bisher offen. Sollten Interessenten sich noch nach Fristablauf melden, ist das zwar möglich. Sie wären aber im Hintertreffen, da andere Bieter beispielsweise schon Gespräche mit dem Land geführt haben.
Die rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner dringt auf eine Entscheidung, die nicht nur auf das höchste Angebot schaut. „Es darf nicht nur um einen kurzfristigen Verkaufserfolg gehen“, sagte Klöckner der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um eine Zukunftsperspektive mit einer langfristig erfolgreichen, fliegerischen Nutzung zugunsten der Region.
Der zunächst geplante Verkauf an die chinesische Shanghai Yiqian Trading war im Sommer gescheitert, nachdem laut Ministerium eine Rate ausstand und ein Bankbeleg mutmaßlich gefälscht war. Das Ministerium hatte erklärt, dass für die Entscheidung für den chinesischen Käufer nach EU-Vorgaben der Preis ausschlaggebend war. Die KPMG hatte für den Käufer nach zwischenzeitlichen Fragen grünes Licht gegeben. Das Scheitern hatte die rot-gelb-grüne Landesregierung unter Druck gebracht.
Der Hunsrück-Airport gehört zum Großteil Rheinland-Pfalz und zum kleinen Teil Hessen. Er ist nach Angaben von Aufsichtsratschef Salvatore Barbaro noch bis Ende November flüssig. Danach steht notfalls ein Landeskredit in Höhe von 34 Millionen Euro bereit, der aber voraussichtlich in Teilen ausgezahlt würde. (dpa)